Uhren Imitationen und andere Knock-offs in New York
Wer kennt nicht den Arbeitskollegen oder die Kollegin, der/die gut erholt aus dem Urlaub zurückkommt, eine frische Gesichtsfarbe und gute Laune verbreitend, plötzlich scheinbar auch zu Wohlstand gekommen ist?
Kann nicht sein! Würde er/sie dann noch arbeiten?
Was so eine Rolex oder Cartier so alles bewirken kann ... und das erkannten die findigen Hersteller und Verkäufer der Imitationsbranche auch schon vor langer Zeit - der Wunsch nach diesen Luxusartikeln zum Studententarif, Billig=gut!
Und man muß schon genau hinschauen...
Fälschungen in New York
Und genau diese seltsame Händlerbranche findet man nun auch in New York (und anderen Städten).
Beispiel Chinatown, NYC: Ohnehin schon ein kunterbuntes Treiben, ich würde es als chaotisch bezeichnen.
Und an jeder freien Stelle einer Hausmauer, eines Einganges, wo man nur einen MiniShop unterbringen kann, ist auch einer. Und wer keinen eigenen Stand hat, der hat immerhin ein Aktenköfferchen und lehnt an Wänden oder geht durch die Straßen. Immer mit diesen verhuschten Blick, der in alle Richtungen schweift.
Hervorgerufen durch die Angst, verhaftet zu werden.
Warum, das wird klar, wenn dieser fliegenden Händler einen Touristen erblickt (was ja nicht schwer ist) und sogleich das Köfferchen öffnet: Rolex, Breitling, Cartier, der ganze Koffer voll - aber alles zusammen vermutlich nur $5 in der Herstellung wert.
Darauf hat aber der Tourist gerade gewartet oder sich in Eigeninitiative an einen der Stände gewendet.
Frauen, Männer, Jung und Alt, die Ihre Wunsch Uhr suchen, und wenn die nicht dabei ist, dann tut's auch ein Alternativmodell.
Preise zwischen $10 und $50 - obwohl beide Parteien wissen, daß es sich hier nur um Attrappen handelt, zahlt man soviel, wie für ein namenloses Modell im Supermarkt.
Natürlich kann man handeln! Was für eine Frage, schließlich sind wir hier in New York!
Der vor Ihnen stehende Händler wird vermutlich ein gnadenloser Hektiker sein, mir scheint immer, daß hier alle Ihre Nerven bereits in jahrelanger Verkaufstätigkeit blank gelegt haben.
Es ist auch verständlich, daß die Händler nicht gerade gerne handeln und je mehr Touristen gerade in der Stadt sind, desto weniger Lust haben die. Irgendeiner wird gleich schon kommen, der den höheren Preis zahlt.
Mein Fazit bleibt: Wer das gutaussehende Stück Blech haben will, der wird schon wissen, was es kosten darf.
Qualitätsunterschiede
Es ist in der Tat nicht Fälschung gleich Fälschung...
Z.B. die Details der Uhr sind je nach Preis aufwendiger oder einfacher gestaltet. Chronographen: die meisten funktionieren nicht, da die Start/Stop-Funktion nur Attrappe ist.
Für alle, die nicht wollen, daß der Arbeitskollege mitkriegt, daß es eine Imitation ist, der sollte sich ein Modell aussuchen, wo die Stopuhr geht.
Dann die Geschichte mit den Markendetails: Sieht der Zeiger genau aus wie beim Original, sind der Schriftzug und die Zahlen gleich? Lauter offene Fragen bestürzen den armen Touristen.
Produktvielfalt
Aber es sind ja nicht nur falsche Uhren: Sonnenbrillen, Handtaschen, Kleidung (was schon seltener ist).
Alles wird angeboten.
Am Times Square und am Broadway finden Sie die gerade angesagten Sonnenbrillen in jedem zweiten der Läden, die z.B. auch Elektronik Artikel verkaufen.
Seien Sie auf der Hut und suchen Sie bei den Brillen nach dem Echtheitsmerkmal!
Als ich vor Jahren einmal einem dieser Händler ins Gesicht sagte, daß ich das betreffende Merkmal nicht sehen könnte und er es mir zeigen solle, bekam ich folgenden gut gemeinten Rat: 'go out of my shop or I smash your face' ... Störungen im Geschäftsablauf mögen die gar nicht!
Aber nicht nur Chinatown hat sich auf dieses illegale Geschäft gestürzt, die fliegenden Händler finden Sie im Battery Park, im Central Park und natürlich am Broadway. Alle sind gleich nervös.
... auch auf der Fifth Avenue stehen Händler rum
Aber auch die Fifth Avenue kann für Überraschungen sorgen.
Sind Sie ein Mensch mit großem Vertrauen?
Dann sollten Sie doppelt vorsichtig sein.
Ich spreche im folgenden auf keinen ! Fall von renommierten Juwelieren oder gar den weltweit bekannten Herstellern des Luxus-Schmucks und der Uhren, sondern vielmehr von lokalen Juwelier Shops, die sich auf hochwertige und aufwendige Imitate spezialisiert haben, die Sie nicht mehr als solche erkennen.
Nochmals: Das sind Ausnahmen und ist nicht die Regel!
Aber es kann einer unter den Vielen dabei sein. Falls Sie echte Ware kaufen wollen, da sie vielleicht immer noch günstiger als daheim ist, dann schenken Sie dem Geschäft besonderes Augenmerk. Wird Ihnen z.B. nach kurzer Zeit bereits ein nicht unerheblicher Rabatt angeboten, einfach so, wenn Sie gleich kaufen, dann verlassen Sie den Laden so schnell wie möglich. Denn glauben Sie wirklich, daß ein gut eingesessener Juwelier Ihnen einen speziellen Rabatt auf eine z.B. Cartier geben muß? Einfach so, ohne dass Sie vielleicht gar danach gefragt haben? New York ist voll mit wohlhabenden Menschen, die sich so etwas gerade zwischen Frühstück und 10 Uhr Kaffee kaufen. In New York wird mittlerweile davor gewarnt, unbegrenztes Vertrauen in einen Laden zu haben, nur weil die Strassen-Adresse vielleicht eine der renommiertesten der Stadt ist.
Gehen Sie einfach direkt zu Bulgari, Tiffany, Breitling, Cartier oder einen der Juweliere, dessen Name in der Stadt oder in der Welt für Qualität steht.
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