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USA Leben & Arbeiten

Lehrgeld zahlen als Auswanderer

Lehrgeld zahlen bedeutet, dass man in einigen Dingen unerfahren ist und entweder nicht weiss, wie man zum richtigen Preis an eine Sache kommt oder nicht weiss, dass es Alternativen gibt, die preisgünstiger sind.

Leider summiert sich das schnell auf und deshalb sollte man sehen, dass es nicht zu oft passiert. Das Problem stellt sich für Einwanderer besonders, da einfach alles neu ist, aber wie man aus seinem eigenen Leben weiss, trifft man ebenfalls als 'alter Hase' auf Situationen, die man nicht kannte und falsch einschätzte. Lehrgeld ist auch nicht USA-typisch, sondern das gibt es überall.

In diesem Artikel möchten wir kurz auf Zusatzkosten eingehen, die mehr 'Anlaufkosten' für frische USA-Einwanderer sind aber nicht Lehrgeld darstellen. Zu solchen Anlaufkosten gehören die Kautionen: nicht bei Wohnungen, da es dort jedermann trifft. Vielmehr wenn Sie beispielsweise Ihr TV/Internet, Telefon, Strom, Wasser, etc. anmelden, dann wird man von Ihnen wegen der fehlenden Kredithistorie eine Kaution verlangen. Man muss jeweils mit $100 rechnen, was sich aber auch summiert. I.d.R. bekommt man diese dann nach 1 Jahr zurück, selbst wenn man noch Kunde ist. Es kann aber auch sein, dass diese Kaution erst am Ende der Vertragslaufzeit zurückgezahlt wird.

Echtes Lehrgeld

Echtes Lehrgeld bedeutet 'viel zu viel zahlen für etwas was man billiger bekommt oder auch in Situationen, wo man einen Service oder ein Produkt kauft, welches man schlichtweg auch in der 'einfacheren' Version / Ausstattung hätte nehmen können.

Frisch-Einwanderer werden am Anfang sich nicht von dem Gefühl freimachen können, dass man ihnen Sachen aufgeschwatzt hat oder 'man sie preislich über's Ohr gehauen hat'.

Die Ursache des Problems ist einerseits, dass Sie, der Kunde, vorab nicht ausreichend Recherche betrieben haben und Preisvergleiche gemacht haben und andererseits, dass man schlichtweg auf den Verkäufer reinfällt und ihm mit seiner Empfehlung traut.

Preisvergleiche

Nehmen Sie nicht das erstbeste Angebot, was Ihnen unterbreitet wird. Der Anbieter / Verkäufer ist ohne Zweifel 'super nett', aber Sie müssen sich Zeit nehmen! Oft werden Sie hören, dass dieses spezielle Angebot 'nur noch heute' gilt -- manchmal stimmt es, meistens nicht. Es ist die Psychlogie des Verkaufens und soll den Interessenten in Druck bringen und eine schnelle Entscheidung treffen lassen. Je mehr Druck Sie erfahren, desto eher sollten Sie denken, dass der Verkäufer nur nicht will, dass Sie Preisvergleiche machen, weil er dann schlechter dasteht.

Verkaufberatungen

Es dürfte die Ausnahme sein, dass ein Verkäufer (in den USA heisst dies 'Sales Person') tatsächlich berät und pro Konsument handelt. Es gilt: Hauptsache verkauft.

An diesem Punkt des Artikels werden vielleicht einige Leser aus der Verkaufsbranche zorning auf uns sein und wir wollen deshalb unterstreichen, dass es Ausnahmen geben mag.

Call Centers: die Sales Person am Telefon

Die Erfindung von Call Centern war sicher eine der schlimmsten der zivilisierten Zeit -- ja, es ist praktisch, wenn man per Telefon mit einer Sales Person über ein Produkt oder Service (beispielsweise TV/Internet Anmeldung, Autoversicherung) sprechen kann und dann auch noch kaufen kann. Aber hier ist allerhöchste Vorsicht angesagt -- wenn Sie keine grosse Ahnung vom Produkt oder Service haben und nicht genau wissen was Sie brauchen, dann gehen Sie davon aus, dass hier das Potential für 'Lehrgeld' hoch sein wird.

Da hingegen ist das Internet und Online Kauf von grossem Vorteil, weil man nicht gedrängt wird, man kann vergleichen, und bekommt am Ende des Kaufprozesses auch noch eine verbindliche Quittung. Beim Telefonkauf haben Sie manchmal Glück und Sie bekommen eine volle Emailbestätigung mit alles Details, aber manchmal lediglich eine Auftragsnummer und die schönen Worte des Verkäufers.

Um auch Lob auszusprechen: Strom Anbieter, Müllabfuhr und Wasser-Abwasser Anbieter erscheinen uns aus Erfahrung die zuverlässigsten Firmen zu sein, wo Irrtum und Lehrgeld eher die Ausnahme sein sollte. Vermutlich liegt es daran, dass diese sich in einem Segment ohne (nennenswerte) Mitbewerber bewegen.

Verkäufer sind (waren) 'pushy'

Viele Jahre wurde anscheinend eine Sales Person im Seminar empfohlen, dass man den Kunden auf keinen Fall wieder aus den 'Fängen' lassen darf, wenn er einmal da ist. Da kamen diese Geschichten auf, wo irgendwann im Verkaufsgespräch erwähnt wurde, dass das Angebot 'nur heute' noch gilt oder man warf den imaginären 'anderen Interessenten' ins Spiel, der einem vermutlich das Angebot wegschnappt.
Solche Verkäufer werden als 'pushy' (druck ausübend) bezeichnet und je mehr Menschen im Laufe der Jahre schlechte Erfahrungen machten und sich über's Ohr gehauen fühlten, desto mehr Ressentiment entwickelte sich gegen Firmen mit diesem Typus Sales Person.
Heutzutage findet man oft, dass die Sales Person ausdrücklich darauf hinweist, dass sich der Kunde in Ruhe entscheiden soll und man nicht 'pushy' ist. Wenn es so der Tatsache entspricht, dann können Sie sich als Konsument freuen, ansonsten sollten Sie auf der Ferse umdrehen und gehen.

Wie vermeidet man Lehrgeld?

Man braucht Zeit für alle Entscheidungen, was manchmal schwer ist und auch gar nicht geht. Vergleichen von Produkten, Servicen und Preisen. Sich überlegen, was man wirklich braucht, so dass man sich nichts aufschwatzen lässt. Bitten Sie sich Zeit aus, um Ihre Entscheidung zu treffen. Fragen Sie Nachbarn und Freunde nach Erfahrungen. Machen Sie Internet Recherche.

Wir denken, jedermann weiss, dass man letztendlich das Lehrgeld nicht ganz vermeiden kann aber vielleicht kann man es auf ein Minimum bringen.

Übersetzung ins Englische

Im Englischen sagt man: to pay dearly.
The consumer may have to pay dearly for the made decision.

Oder schlichtweg: to learn it the hard way.
I bought my first car and overpaid. I guess I had to learn it the hard way. Next time I'll be more careful.

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Sources: magazinUSA.com
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