Ben & Jerry's Ice Cream
Das ist die Geschichte von den glücklichen Kühen und deren ökologischer Milch und den politisch
korrekten Firmengründern mit Namen Ben und Jerry.
Ben und Jerry- klingt wie Tom & Jerry, und so chaotisch wie die beiden Comic-Helden,
brachten sie, ausgestattet mit relativ bescheidenen Kenntnissen über Lebensmittel- und Warenkunde
respektive Betriebswirtschaft, aber mit dafür um so mehr Enthusiasmus und voll von Ideen, eine Lawine zum Rollen.
1978 eröffneten Ben Cohen und Jerry Greenfield mit 12.000 Dollar Startkapital in einer ehemaligen
Tankstelle im Örtchen Burlington, Vermont eine Eisdiele. Der wirtschaftliche Erfolg war eher mäßig und muss
den Alt-Hippies so manch schlaflose Nacht beschert haben.
Der Rubel bzw. der Dollar begann erst zu rollen,
als sich beiden vom Einzelhandel-Business auf die Großhandel-Eiscreme-Produktion umstellten und ihre Ben & Jerry's Homemade Inc. Fabrik in Waterbury gründeten.
Von nun an konnte die Konkurrenz nicht mehr ruhig schlafen - namentlich Häagen Dazs.
Die Geschmacksrichtungen, das Presse-Echo und vor allem das Marketing fanden großen Anklang,
vor allem das soziale Engagement.
Ben Und Jerry legten ein öffentlichen Eid ab, in dem sie schworen, nur qualitative und einwandfreie
Produkte im Markt zu plazieren, für ein gesundes Wachstum zu sorgen und jährlich 7,5 % des Profits an
soziale und karitative Gruppen bzw. Projekte zu verteilen.
So wird z.B. der Käufer
eines 'Peace Pop' darauf hingewiesen, dass ein Teil des Geldes für firmeneigene Friedensprojekte verwendet wird;
das gleiche gilt für den Rainforrest Crunch, bei dem ein Teil des Erlöses in die Rettung des Regenwaldes investiert wird.
Im laufe der Zeit schufen sie über 700 Arbeitsplätze, sorgten für ein sehr gutes Gehalt, zahlten für ihre Angestellten
die Krankenkassenbeiträge, legten Pensionsfonds an, und gewährten ihren Mitarbeiten auch noch drei Wochen Jahresurlaub und jeden Tag zwei Eisbecher umsonst.
Einen kleinen Dämpfer bekam das Unternehmen, als die Fat-Free-Welle über das Land schwappte.
Ja, das waren miese Zeiten für die mit beinah 10.000 munteren Kalorien bestückten Eisbomben.
Aber ein Umdenken im Management erweiterte die Produktpalette um Diätprodukte wie Sorbets und
Joghurteiscreme. Dadurch wurde zwar niemand schlanker, aber Entlassungen wurden vermieden.
Wir jedenfalls werden weiter die Full Version, also die Fat-Versionen in uns 'reinschlingen und
zumindestens während des Genusses, nicht an Kalorien, Cholesterin, Speckröllchen und Gürtellocherweiterungen denken.
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