US Air Force One
Seit 1943 sind die US Präsidenten mit Flugzeugen unterwegs.
Franklin D. Roosevelt war der erste, der an Bord einer Douglas,
VC-54C Clipper vom Typ 314, der "Sacred Cow", die nach Casablanca und Jalta flog.
Von 1947 bis 1953 transportierte eine DC-6 (Liftmaster), die "Independence", den US-Präsidenten Harry
S. Truman. Die wohl wichtigste Reise ging im Oktober 1950 nach Wake Island, wo der Präsident mit General
Douglas MacArthur die Situation in Korea besprach.
In den Jahren von 1953–1961 benutzte der US-Präsident Dwight D. Eisenhower eine Lockheed VC-121E,
die "Columbine II" und "Columbine III". Den Namen Columbine erhielt die Maschine von der First Lady Mrs.
Eisenhower, die mit dem Namen ein Stück Heimatgefühl nach Washington, DC bringen wollte. Die "Columbine" ist die offizielle Staatsblume des Staates Colorado.
Jet Zeitalter
1962 brachen moderne Zeiten heran.
Es erfolgte die Umstellung vom Propeller zum Düsenflugzeug.
Der erste Jet, den Boeing zur Verfügung stellte, war eine moderne 707-320B. Bekannt wurde sie
nach ihrem Funkspruch "Air Force One", der mit dieser Maschine erstmalig erfolgte und ab dato immer dann,
sobald der jeweilige US-Präsident an Bord war - insgesamt waren es sieben US Präsidenten, denen diese Maschine als Transportmittel diente.
Die ursprüngliche Lackierung der Flugzeugaussenhaut wurde -auf besonderen Wunsch von John F. Kennedy- mit
nationalen Symbolen verziert, die den Geist Amerikas symbolisieren sollten. Kennedy war es auch, der verfügte,
dass die Worte "United States of America", auf dem Rumpf deutlich sichtbar angebracht werden sollten und
das die US Flagge das Seitenleitwerk zieren sollte.
Missionen
Die wohl bekannteste war wohl die VC-137C (Boeing 707) mit der Seriennummer SAM26.000. SAM steht für Special Air Missions.
Sie war es, die Präsident John F. Kennedy im Juni 1962 erst nach Irland und
dann nach West-Berlin flog, wo er vor dem Schöneberger Rathaus seine berühmten Worte: "Ich bin ein Berliner" sprach
und sie war es auch, die ihn am 22.November 1963 nach Dallas, TX, transportierte und seine sterblichen Überreste wieder nach Washington, D.C., zurück brachte.
Die Crewmitglieder fanden es nicht angebracht sowie pietätlos, seinen Leichnam im Frachtabteil
der Maschine nach Washington zurückzufliegen, so entfernten sie vier Sitze im Passagierbereich und transportierten ihn würdig in die Bundeshauptstadt zurück.
Der damalige Vice-Präsident Lyndon B. Johnson leistete noch im "Flying Oval Office", auf dem Love Field, in Dallas,
TX, seinen Amtseid und wurde so zum 36. US Präsidenten der Vereinigten Staaten. Als JFK auf dem Heldenfriedhof in Arlington
beigesetzt wurde, flog SAM 26.000 in nur 1.000 Fuß Höhe über seinem Grab und winkte zum Letzten Salut für den Präsidenten mit
den Tragflächen. Dieses schicksalhafte Flugzeug wurde Jahre später, nämlich am 24. Januar 1973 auch benutzt, um den Leichnam
des 36. US-Präsidenten zum Staatsbegräbnis nach Texas zu fliegen.
Auch Präsident Richard M. Nixon bediente sich der Maschine mit der Seriennummer 26.000.
1972 flog er mit diesem historischem Flugzeug zu einem Staatsbesuch in die Volksrepublik China und in
die ehemalige Sowjetunion und nach Vietnam. Das Nachfolgemodell mit der Seriennummer SAM27.000 hatte ebenfalls,
wie das Vorgänger Modell seine eigene Historie. An Bord dieser Maschine flogen am 19. Oktober 1981, die ehemaligen
US-Präsidenten Richard Nixon, Gerald Ford und Jimmy Carter nach Kairo (Ägypten),
um an der Beerdigung des ermordeten ägyptischen Präsidenten Anwar El Sadat teilzunehmen.
1998 konnte "Nr. 26.000" endlich ihren wohl verdienten Ruhestand antreten.
Amtierende US-Präsidenten flogen schon lange nicht mehr mit ihr. Zu sehen ist
die Maschine heute für jedermann im U.S. Air Force Museum, Wright-Patterson AFB, im Bundesstaat Ohio.
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