Henry John HEINZ (der HEINZ Ketchup Erfinder)
Die Gründung
Henry John Heinz wurde 1844 in der Stahl- und Industriestadt Pittsburgh, Pennsylvania, geboren.
In ihm ruhte ein Verkäufertalent und bereits im Alter von 12 Jahren begann er überschüssiges Gemüse aus dem
heimischen Garten zu verkaufen. Neben seiner Ausbildung am 'Duff's Mercantile College in Pittsburgh
arbeitet Henry John bereits in der Ziegelfabrik seines Vaters, an der er sich 1968 dann zur Hälfte beteiligt.
Allerdings scheinen Ziegel nicht sein Hauptinteresse gewesen zu sein, denn 1869, im Alter von 25 Jahren,
machte er mit seinem Freund L.C. Noble das erste eigene Geschäft auf. Es hiess Heinz & Noble und
das erste Produkt war geriebener Meerrettich in klarem Glas, um die Reinheit des Produktes besser zeigen zu können.
Dieses Geschäft war dann 1875 pleite.
Gleich im Folgejahr 1876 machte Henry John das neue Folgegeschäft Business auf, diesmal mit seiner Frau Sarah,
mit der er seit 1870 verheiratet ist, seinem Bruder John und Cousin Frederick. Der neue Firmenname lautete "F. & J. Heinz Company"
und Henry selbst war der Geschäftsführer.
Sie verkauften Gurken, Gewürze und stellten im gleichen Jahr erstmalig ihren Ketchup vor - Heinz Tomato Ketchup erblickt
das Licht der Welt also im Jahre 1876!
Alle Produkte erfüllten höchste Qualitätsansprüche, darauf
legte Henry den Schwerpunkt. Sein Motto: 'Qualität ist für ein Produkt, was Charakter
für einen Menschen ist". Seine zweite Devise war, die Arbeiter gut zu behandeln und gute
Arbeitsbedingungen zu schaffen. Diese Kombination brachte ihm den Erfolg. Eine Fabrik wurde am Allegheny River errichtet,
die Abfüllung und Produktion war so sauber, dass Henry die Fabrikbesichtung erfand - er wollte zeigen, wie seine Produkte
produziert werden. Die Geschäfte liefen und 1888 wurde die Firma umstrukturiert - nun war es die reine Henry John Heinz Firma 'H.J. Heinz Company'.
Er sprühte förmlich vor Energie und Gedanken, die sein Business vorantreiben konnten und er verstand es in pionierhafter
Weise, Werbung dafür zu machen.
Er begann, den Namen HEINZ auf Billboards drucken zu lassen, in Zeitungen und Zeitschriften zu werben. 1886 erklärte er,
nachdem der erste Übersee-Verkauf über die Bühne gegangen war: 'Unser Geschäftsfeld ist die ganze Welt'.
1896 erfand er schliesslich den Ausdruck '57 Varieties', zu diesem Zeitpunkt war er ausserdem schon eine Berühmtheit und
natürlich mehrfacher Millionär. 1900 hatte er Verkäufer, die in der ganzen Welt Aquise betrieben. Mit Erfolg. Mittlerweile
hatte Henry über 200 Produkte auf dem Markt.
Zum Zeitpunkt seines Todes hatte er 25 Fabriken und Tausende an Arbeitskräften.
Die nächsten Generationen
Sein Sohn Howard übernahm die Firma und lenkte die Geschicke während der schwierigen Jahre
von 1919-1941. Er trat voll in die Fussstapfen seines Vaters und hielt einerseits das Geld
zusammen und andererseits dachte er über die Expansion nach - sogar während der grossen Depression.
Er fügte der Produktpalette Fertig-Suppen und Baby-Kost hinzu, gleichzeitig wurden Produktionskosten
gesenkt und Geld in die Werbung investiert. Gehälter blieben unberührt, dies war genau die Philosophie
seines Vaters und 1937 hatte sich das Geschäftsvolumen schliesslich dann verdoppelt.
Bis 1941 leitete Howard die Firma noch und führte etliche Neuerungen ein: z.B. wurde Radiowerbung
in der ganzen Welt geschaltet und Chemiker und Agronomen wurden in die Firma aufgenommen, um die Produkte zu optimieren.
1941 übernahm Henry John 'Jack' Heinz II, Enkelsohn vom Gründer, im Alter von 33 Jahren die Firma.
Es war die Zeit des zweiten Weltkrieges und viele Frauen zogen in die Fabriken ein, um die Kriegsproduktion aufrecht zu erhalten. Heinz Bohnen gingen in die Geschichte ein. Die Zeit wurde gut überstanden und wie in seiner Familie üblich, steckte Jack nach dem Krieg sofort alle Kräfte in die erneute Expansion des Heinz-Imperiums. Heinz Werbung tauchte erstmalig im Fernsehen auf und neue Proktionsstätten in Holland, Venezuela, Japan und Italien wurden aufgebaut. In Nord-England wurde 'Kitt Green' eröffnet, die rasch Europas grösste Nahrungsmittelherstellungsstätte wurde.
1965 wurde R. Burt Gookin, ein Manager der Heinz Company mit 20 jähriger Erfahrung in diesem Konzern,
erstmalig ein Nicht-Familienmitglied, Chef des Konzerns. Sein Schwerpunkt war das Finanzmanagement und
er führte einige neue moderne Praktiken ein. Auch wurden unter seiner Regie bereits 1963 StarKist und 1965 Ore-Oda aquiriert.
1969 feierte die Heinz Company 100sten Geburtstag. Seit Mitte der 80er jahre setzt sich Heinz verstärkt
für den Umweltschutz ein und neben ökologischer Anbauweise wurde auch die erste voll-recyclebare Plastikflasche präsentiert.
Heute blickt der Heinz Konzern auf 5.700 Produkte, die in über 200 Ländern verkauft werden. 70 Prozent
der Einnahmen stammen von Produkten, auf denen nicht Heinz steht!
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