Der Name Big Bend (Grosse Schleife) bezieht sich auf die grosse Schleife des Rio Grande hier in Südwest Texas.
Der Fluß sieht hier wie eine lange, bogenförmige Oase aus, ein grünes Band, das und der tag sich durch die Wüste zieht
und sich buchstäblich durch die Bergkette frisst.
Wie alle Flüsse, die eine Wüste durchqueren ohne zu versickern, hat der Rio Grande seinen Oberlauf ausserhalb der Wüste.
Heutzutage kommt aber der grösste Teil des Wassers, das durch den Park fliesst, eigentlich vom Rio Conchos, der etwas oberhalb
in den Rio Grande fliesst, und nicht vom Rio Grande selbst.
Der Urfluss, der die tiefen Schluchten ins Parkgelände grub, war wahrscheinlich der Rio Conchos.
Heute stellt der Rio Grande auf 172 km die Südgrenze des Parkgebiets dar.
Der Knochenhecht und einige Schildkrötenarten, die hier im Fluß leben, sind lebende Fossilien,
die an den Urzeitcharakter der Gegend als fruchtbare Savanne und Sumpfland vor 50 Millionen Jahren erinnern.
Ihre Vorfahren schwammen damals zusammen mit Krokodilen und flusspferdartigen Geschöpfen herum.
Falls Sie sich fragen, ob denn der Fluß Wirklich imstande gewesn sein kann, derartige Schluchten zu graben,
dann fahren Sie nur einmal in einem Aluminiumkanu den Rio Grande hinunter.
Sie Können es richtig zischen hören, wenn tausende von scharfen Partikelchen von der Aussenwand des Kanus abprallen.
Der Fluß ist wie ein gnadenloser Schleifgürtel, der schon seit Millionen von Jahren in Betrieb ist.
Am unerwartetsten sind hier in dieser Wüstengegend vielleicht die Nagestellen von Bibern an den Pappeln und Weiden am Fluß entlang.
Aber machen Sie sich nicht die Mühe, nach Biberburgen Ausschau zu halten, denn die Biber im Big Bend Park leben in Höhlen,
die sie ins Flußufer gegraben haben.
Der Fluß ist eine Oase für Tierarten, die nicht im trockenen Wüstenklima leben können, und sorgt so für
eine grössere biologische Vielfalt des Naturparks.
Das Überschwemmungsgebiet des Flußes bietet gute Gelegenheiten zur Beobachtung der Vogelwelt.
Manche Vogelfreunde behaupten, daß die Vögel hier farbenfreudiger sind als anderswo.
Sie finden hier einen meisenartigen Vogel (Piranga rubra), eine Ammernart (Passerina ciris), den Scharlachfliegenschnäpper (Pyrocephalus rubinus)
und den Kardinal (Cardinalis cadinalis), bunte Akzente auf dem grünen Hintergrund der Flußebene.
Aus der Ferne gesehen erscheint dieses grünende Flußtal als grüner Streifen, der sich durch die Wüste schlängelt.
Dieses Phänomen können Sie auch anderswo im Park entlang den Arroyos, kleineren, meist trockenen Flußbetten, beobachten.
Zweifellos finden Sie auch dort viele Vögel und andere Tiere, die sich der etwas weniger trockenen Vegetation erfreuen.
Auf den Kies-und Sandbänken im Fluß und am Steilufer gibt es auch noch andere Geschöpfe, die Sie wohl in der Wüste von Chihuahua nicht erwartet hätten.
Der Flußuferläufer und der Regenpfeifer hüpfen und laufen auf den Sandbänken herum, und die Felsenschwalbe fliegt zu ihrem aus Flußchlamm gebauten Nest.
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Wüstenlandschaft
1
-- Panther Junction, Big Bend Nationalpark
Decimal
Lat: 29.328265 / Lon: -103.205577
Degree