Nordamerika hat vier warme Wüsten: Das Grosse Becken, die Mojave-Wüste, die Sonora Wüste und die Chihuahua-Wüste, die sich bis tief nach Mexiko hinein erstreckt.
Der Big Bend Nationalpark ist zu 97 Prozent ein Teil der Chihuahua-Wüste.
Diese Wüste ist auf drei Seiten von Bergen umgeben, die den Regen abhalten, und die vierte Seite geht in ein riesiges Steppengebiet über.
Die Chihuahua-Wüste ist jung, vielleicht weniger als 8000 Jahre alt. Sie ist ausserdem eine grüne, ja sogar üppige Wüste, die ihre Regenfälle
fast ausschliesslich in den Sommermonaten erhält, wenn sie am dringendsten gebraucht werden.
Der Hauptindikator der Pflanzenwelt in der Chihuahua Wüste ist die “Lechuguilla,” die wie eine Handvoll Dolche aus dem Wüstenboden spriesst.
Ihre groben, starken Fasern werden zum Flechten von Matten, Seilen, Taschen und anderen Haushaltsgütern benutzt, die so auch
eine Art Produkt der Chihuahua-Wüste sind.
Die Lechuguilla ist ein deutlicher Beweis dafür, daß die Wüste nicht wie oft angenommen wird, tot, sondern durchaus lebendig ist.
Das Leben hier hat sich nur darauf eingestellt, so wenig Energie wie möglich zu verausgaben und mit allen Mitteln Wasser anzusammeln,
wie wir am Beispiel der Känguruhratte sehen können.
Hitze und Frühlingwinde tragen auch zur Trockenheit bei. Im Sommer kann der Boden während der Mittagszeit 82 Grad Celsius erreichen, und im Winter bei Nordwind kann es eiskalt werden. Aber das Schöne an der Gegend ist, daß die Temperatur hier oft 27 Grad Celsius beträgt, wenn die Rocky Mountains im Schnee ersticken.
Es ist nicht verwunderlich, daß sich die Tiere in der Chihuahua-Wüste so erstaunlich gut an das Wüstenleben angepasst haben,
denn das Leben besteht ja aus Anpassung an die jeweiligen Verhältnisse.
Und doch gibt es dabei höchst interessante Varianten. Es gibt “Feengarnelen,” schnell wachsende Kröten und die schon erwähnten Eselhasen.
Es gibt auch einfachere Möglichkeiten der Anpassung.
So warten viele Tiere einfach erst die Nacht ab, ehe sie aus ihren Höhlen kommen, und entgehen so der Hitze des Tages.
Die meisten Schlagen tun dies, denn die Sommertemperaturen des Wüstenbodens würden sie sonst innerhalb weniger Minuten umbringen.
Eine andere einfache Art, der Hitze zu entgehen, besteht darin, sich in höhere Regionen zurückzuziehen.
Viele Besucher durchqueren im Sommer die Wüste, so schnell sie können, in Richtung der höher gelegenen und deshalb kühleren Chisos-Berge.
Bei diesen Besuchern handelt es sich zwar um Menschen, aber einige Insektenarten handeln nach dem gleichen Prinzip.
Sie fliegen einfach eine kleine Strecke nach oben, wo es bedeutend kühler ist.
Es gibt auch einen Käfer, der sich beim Herumlaufen immer wieder wie auf Stelzen emporhebt.
Auch er ist dadurch in der Lage, immer wieder gerate den für ihn notwendigen Abstand vom glühenden Wüstenboden zu schaffen.
Lesen Sie weiter über die Regionen:
Die Bergregion
1
-- Panther Junction, Big Bend Nationalpark
Decimal
Lat: 29.328265 / Lon: -103.205577
Degree