Da gibt es eine Menge zum Thema zu sagen -- lasst uns anfangen beim richtigen Begriff.
Also, Marijuana ist in der Umgangssprache 'pot'. Wird gesprochen mit kurzem 'o', also mehr wie "POTT".
Zur Zeit ist Colorado das Mekka des Kiffers -- nicht nur 'Coloradoans' sondern auch für Besucher des schönen Staates in den Rocky Mountains.
Um den Umfang des Ganzen zu beschreiben sollte man vielleicht gleich einmal vorwegschicken, dass es im Herbst von 2014 bereits um die 200 Etablissements, die sich mit dem Thema beschäftigen alleine im Grossraum von Denver gibt. Dazu gehören die Pot shops, die an jederman verkaufen, dann die spezialisierten, die nur an Leute, die aus medizinischen Gründen Pot konsumieren verkaufen, dann gibt es Café's und Produktionsstätten für Essbares, Öle, usw.
Wer in Colorado einen Wohnsitz hat, der kann eine Ounce (=28gramm) pro Tag kaufen. Rein theoretisch lt. Gesetz, weil niemand mitzählt, wie oft man in einen Shop geht bzw. von einem pot shop zum anderen geht. Wer Tourist ist, sei es aus einem anderen Staat oder international, der kann immerhin noch eine Viertel Ounce (7 gr) pro Tag kaufen.
Das Gramm kostet je nach shop und Sorte so zwischen 12-18 Dollar. Die Viertel Ounce liegt bei 65-95 Dollar. Plus Steuer, die recht happig ist -- aber das war der Deal für Colorado, um es zu legalisieren: viele Steuern in die Kasse zu bekommen. Man muss so um die 20% Steuern rechnen.
Man muss 21 Jahre alt sein sowie eine gültige ID vorzeigen. Im Falle von internationalen Besuchern muss man einen Reisepass zeigen. Ein dt. Ausweis beispielsweise reicht nicht.
Dutzende Sorten von duftenden Marijuana Sorten erwarten den Besucher.
Sozusagen Rohmaterial, welches man dann mit Pfeifen raucht order Joints dreht.
Unterschieden wird zwischen Sativa und Indica Typus: Sativa Pflanzen wirken anregend und geben Energie während man beim Indica das 'Couch'-gefühl bekommt, d.h. man wird ruhig, relaxed.
Das ist die erste Entscheidung für den Käufer: was will ich erreichen?
Dann unterscheiden sich die Sorten in der Stärke, d.h. im Anteil des THC und CBD Anteils. Grob gesagt: THC macht das 'High', während CBD keinerlei High verursacht aber schmerzlindernd und entspanned wirkt.
Wem das zu kompliziert klingt, der beschreibt im Laden einfach, was er ereichen will und die Leute dort geben Empfehlungen.
Es gibt auch fertige Joints zu kaufen. Oder man kann Essbares wie Schoko etc. kaufen. Oder Vitamindrinks. Oder Massageöl. Im Prinzip wird das Angebot dauernd erweitert und man braucht längst kein Raucher mehr zu sein, um Marijuana zu konsumieren.
In einem Vorraum des Pot Shops wird der Ausweis kontrolliert. Dann, je nach Andrang, muss man in einem Wartebereich ausharren bis der 'Bud-tender' (der Begriff stammt ab vom Bartender) kommt und den Kunden in den Ladenbereich bringt oder ruft. Das kann man sich wie einen Tante Emma Laden von früher vorstellen. Man sucht aus, bekommt sein Produkt verpackt und bezahlt.
Nirgendwo in der Öffentlichkeit. Also in Privathäusern, vielleicht auf der Veranda, aber das hängt vom Besitzer ab und wie der mit seinen Nachbarn steht. Auch wenn es nicht schwer sein wird an allen möglichen und unmöglichen Stellen plötzlich den Duft von Pot zu riechen, so sollte man immer aufpassen und bedenken, dass nicht alles, was so gemacht wird, auch legal ist. Auf Konzerten wird man es schnuppern, aber es ist nicht erlaubt. Es gibt auch Pot Cafe's, die rauchen erlauben, aber man bringt sein Zeug selbst mit. Eine Mitgliedschaft ist ggfs. notwendig.
Man darf Pot nicht ausserhalb des Staates Colorado bringen. Es ist vorstellbar, dass das in der Praxis nicht immer ganz und gar beherzigt wird, aber eines steht fest: in den Nachbarstaaten ist Pot illegal und man wird verhaftet, wenn man erwischt wird. Also besser keine Experimente. Geniesst Colorado, geniesst Pot, und kommt einfach wieder beim nächsten Urlaub her.
Schreibt uns. Wir können auch geführte Touren vermitteln bei denen jemand mit Euch in den Shop geht und ggfs. auch mit der Sprache helfen kann. Auf jeden Fall auch Eure Fragen beantwortet oder Tips gibt.