Der Ausdruck wurde geprägt durch James Truslow Adams, der 1931 seinen zum Bestseller avanciertes Buch „The Epic of America“ veröffentlichte.
Als Historiker beschreibt und definiert Adams den „American Dream“ als eine Vision der Menschen, die zwar aber nicht ausschließlich auf
materiellen Gegebenheiten basiert.
Er räumt ein, dass das Motiv bei vielen Einwanderern u.a. das Streben nach dem materiell besseren Leben sei, aber das Streben nach der Möglichkeit der freien Entfaltung im eigenen Leben basierend auf Gleichheit unter den Menschen, ungeachtet ihrer sozialen Herkunft, Rasse, Religion, sei der eigentliche American Dream.
Amerika, die Vereinigten Staaten, als ein Schmelztiegel der Nationen, basierend auf Millionen von Einwanderern und auch heute noch aufbauend auf täglich hereinströmenden Immigranten, verkörpert auch im 21. Jahrhundert noch für viele Menschen das Land, in dem man einen Neustart machen kann und es vielleicht ’schafft‘.
Die antimaterialistische Idee des American Dream findet sich auch in der Declaration of Independence, in der von ‚Verfolgen der eigenen Glücklichkeit, (persuit of happiness)‘ gesprochen wird. Es geht beim American Dream darum, dass jedermann theoretisch seine Erfüllung und Zufriedenheit finden kann. Im unermüdlichen Streben der frühen Pioniere und Siedler sieht Adams dieses Verfolgen des Traumes und die Hoffnung und den Glauben der Menschen, dass sie es schaffen werden, wenn sie nur hart genug dafür einstehen und arbeiten.
Wie sieht er American Dream heute aus?
Genährt wird der American Dream natürlich tagtäglich auch heutzutage durch Beispiele von Menschen, die es aus dem Nichts zu Ruhm oder in anderer Hinsicht an die Spitze schaffen – stimmt das heute noch ?
Unter dem 45. Präsidenten der USA, Donald Trump, ist die Frage besonders interessant: die Regierung schränkt Einwanderung ein, will die Greencard Lotterie abschaffen, und stellt Profitstreben über Umweltschutz und Menschen. Bei der Steuerreform werden Reiche bevorteilt und für den Mittelstand und Rest bringt es nichts oder wird in Zukunft u.U. teurer werden.
Ist dies genau die Zeit die für Einwanderer, die nichts als Profit im Kopf haben? Können diese unter einer Trump Regierung florieren? Oder unterstreicht eine Regierung nur deshalb, dass man an den American Dream glauben soll und harte Arbeit zum Ziel führen kann, weil man den aufkommenden Frust in der Bevölkerung klein halten möchte?
Frust deshalb, weil die jetzige Generation, die im Alter von 30-40 Jahren ist, feststellen muss, dass sich für die meisten die harte Arbeit nicht ausgezahlt hat? Das Studium hat die meisten in die Verschuldung geworfen und diese kann kaum abgezahlt werden, wenn man bedenkt, dass nur wenige einen so gut bezahlten Job gefunden haben, der es erlaubt ein gutes Leben zu führen und die Studiumschulden abzuzahlen. Ein amerikanisches College kostet im Schnitt 30.ooo Dollar pro Jahr Studium. Wenn man Bezuschussung bekommt (in Abhängigkeit des Familieneinkommens), kann es die Hälfte sein. Durchschnittsschulden eines Studenten sind 25.ooo USD am Ende des Studiums, was niedrig erscheint, wenn man bedenkt, dass dieser Student ja die Jahre des Studiums irgendwie finanziert haben muß. Fakt ist, dass junge Menschen, die aus Familien kommen, die an der Armutsgrenze leben, nur zu einem Prozentsatz von ca. 47% an eine Uni gehen (können).
Junge Leute, die an den Unis studieren haben heute oft den Glauben an den Amerikanischen Traum verloren, denn sie haben ihre Eltern vor Augen. Bernie Sanders dominierte die liberale Wahllandschaft, wenn es zu jungen Wählern kam, wie man selbst im Internet recherchieren kann. Er fokussierte ebenfalls darauf, dass Grossfirmen und Banken reguliert werden müssen, dass der Graben zwischen Reich und Arm gefährlich groß geworden ist, das ein erschwingliches und universales Gesundheitssystem geschaffen werden muss und Bildung keine Frage des Geldbeutels sein darf.
Diese Ansichten widersprechen grundsätzlich dem nicht regulierten freien Marktwirtschaftssystem, was Konservative in den USA glorifizieren als das Allheilmittel. Allerdings funktioniert dies nur, wenn man schon Geld hat und gute Kontakte hat. Dies denken jedenfalls immer öfter die jungen Menschen an den Unis und favorisierten deshalb Bernie Sanders, der dann aber letztendlich nie Kandidat der Demokraten wurde.
So, was ist letztendlich der American Dream? Ist er materialistisch oder idealistisch zu sehen. Was ist der Grad von ‚materialistisch‘? Millionär oder lediglich ein Eigenheim und Familie? Für jeden ist es eine andere Definition, allerdings scheint es, dass es schwieriger wird und der Glauben an den Traum immer öfter oder kann man schon ‚fast immer‘ sagen, nur ein Traum bleibt.