2011 / Mai: 50. Jahrestag der Freedom Rides gegen die Rassentrennung.
Mississippi erinnert an Bürgerrechtler — Den 50. Jahrestag der Freedom Rides feiert Jackson, die Hauptstadt des amerikanischen Südstaats Mississippi, mit vielen Veranstaltungen vom 22. bis 26. Mai. Im Jahr 1961 kämpften Bürgerrechtler für die Überwindung der Rassentrennung. Die Staatsregierung richtet jetzt eine Reisestraße „Freedom Trail“ ein, die zu vielen Schauplätzen führt.
Kaum ein anderer Bundesstaat der USA hat die Kämpfe für die Gleichberechtigung zwischen Schwarz und Weiß in einer solchen Härte erlebt wie Mississippi. Der Spielfilm Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses mit Gene Hackman hat den Auseinandersetzungen, die diesem ersten Sommer der Proteste folgen sollten, ein filmisches Denkmal gesetzt. Bürgerrechtler aus den Südstaaten engagierten sich gemeinsam mit Aktivisten aus dem Norden gegen die Rassentrennung.
Zum 50. Jahrestag der Freedom Rides treffen sich Teilnehmer der gewaltfreien Proteste in Jackson, Hauptstadt von Mississippi und wichtiger Schauplatz der Kämpfe. Vom 22. bis 26. Mai 2011 berichten sie auf zahlreichen Veranstaltungen von ihren Erlebnissen. Auf Podiumsdiskussionen beleuchten Historiker und Aktivisten von damals die Ereignisse. Eine Exkursion geht nach Parchman, wo viele Bürgerrechtler inhaftiert waren
Die gesetzliche Rassentrennung ist auch in Mississippi längst Vergangenheit. Die Menschen haben gelernt, friedlich und respektvoll miteinander zu leben. Vor dem Gesetz ist heute überall in den USA jede Rassendiskriminierung streng verboten. In den Köpfen aber ist noch einiges zu tun. Deshalb gehört auch ein Tag der Veranstaltungswoche Aktivisten von heute: Studenten berichten, wie sie in vielen Teilen des Landes dafür arbeiten, Beziehungen zwischen Menschen unterschiedlicher Hautfarbe zu verbessern.
Der Staat Mississippi hat anlässlich des 50. Jahrestags der Freedom Rides die Einrichtung der Reisestraße Freedom Trail bekannt gegeben. Vor zunächst 25 wichtigen Schauplätzen der Bürgerrechtsbewegung werden jetzt Schilder aufgestellt, die über die Geschichte informieren. Der erste dieser „Marker“ steht ab dem 18. Mai vor der Ruine des Gemischtwarenladen Bryant Store in einem Flecken namens Money. Der 14jährige Emerett Till starb 1955 durch die Hand von Rassisten, weil sie meinten, er hätte in dem Laden als Schwarzer einer weißen Frau nachgepfiffen. Diese Mordtat gilt als einer der Auslöser der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Ein weiteres Schild markiert die University of Mississippi in Oxford, wo sich James Meredith 1962 als erster Schwarzer einen Studienplatz erkämpfte und unter dem Schutz von Bajonetten zur Einschreibung ging. In der Hauptstadt Jackson soll ein Museum der Bürgerrechtsbewegung die Marker überall im Staat ergänzen.
Veranstaltungs-Website: http://www.ms50thfreedomridersreunion.org/.