Revolutionskrieg – ein Stück entscheidende Amerikanische Geschichte
Loslösung von England
Das „Freistrampeln“ von England Boston wird auch die Wiege der Freiheit genannt und genau hier entzündete sich der amerikanische Revolutionskrieg, der von 1775 bis 1783 dauerte.
Aber wie kam es zum Aufstand gegen die ‚Mutter‘ England?
Die Kolonien waren in den Jahren unter britischer Kontrolle nicht gerade mit Unabhängigkeit verwöhnt worden, mussten sich immer wieder der Order des Mutterlandes unterordnen, während sie sich gleichzeitig immer weiter in wirtschaftlicher aber auch sozialer und freidenkerischer Sicht entwickelten.
Die Fähigkeit zur Selbstverwaltung war längst erlernt – die Staaten waren aus den Kinderschuhen heraus. Letzeres, nämlich die Selbständigkeit, lernte man vor allem in der Zeit von 1754, als sich England in einen Krieg mit den Franzosen einließ und keine ‚Zeit‘ hatte, sich um seine Kolonien zu kümmern. Frankreich hatte zu dieser Zeit starken Handel mit den Ureinwohnern betrieben, natürlich um große Profite zum Beispiel aus dem Pelzhandel zu schlagen. England hatte öfter das Nachsehen und gedachte dies zu ändern.
Am Ende stand der French-Indian War, der von 1754 bis 1763 andauerte. England konnte sich durchsetzen und wurde zur stärksten und einflussreichsten Weltmacht nach dem Sieg.
England’s Versuch nun, seine Kriegskosten über die Kolonisten und neu eingeführte Zölle wieder hereinzubekommen, musste zwangsläufig den Verdacht aufkommen lassen, dass die ‚Neue Welt‘ seitens England lediglich mit bewährter Kolonial-Erfahrung ausgebeutet werden sollte, so war es bislang Praxis und Trend, Ressourcen vom Kontinent wegzuschaffen.
Tea Act & die Boston Tea Party
Neue Zölle
1767 begann England, neue Importzölle auf verschiedene nach Amerika eingeführte Güter einzuführen, u.a. auf Zucker mit dem sogenannten „Sugar Act“. Desweiteren ordnete man den „Stamp Act“ an, der es vorsah, dass die Kolonisten Steuern auf Zeitungen, Dokumente, Spielkarten und andere Papierwaren zahlen sollten. Ein „Quartering Act“ forderte, dass man den Soldaten Essen, Trinken und Wohnraum willig und unentgeltlich bereitstellte.
Bürgers Protest war allerdings zu stark und England überlegte sich, Steuern durch Zölle zu kompensieren – ein Schachzug, der im „Towshend Act“ niedergelegt wurde. Massachusetts war Kern erneuten Protestes, die Bürger weigerten sich -durchaus erfolgreich- zu zahlen. 1770 zog die englische Regierung viele Steuern und Zölle wieder zurück, konnte sich allerdings nicht für die Aufhebung der Tee-Steuer entscheiden.
Tea Act
Die Regierung erliess 1773 den ‚Tea Act‘, nach der der Handelsfirma ‚East India Trade Company‘ eine weitreichende Monopolstellung eingeräumt wurde, genauer gesagt wurde ihr erlaubt, Tee zu Dumpingpreisen anzubieten, damit die Kolonisten auf den duch eigenen Händler selbst ins Land eingeführten Tee, die Engländer nannten es geschmuggelten Tee, verzichten würden. Die East India Trade Company war wegen des schwierigen Absatzes in finanziellen Schwierigkeiten und so war ein niedriger Preis in Ordnung, solange man den neuen Markt wieder bekam. Allerdings sah England sich nun auch im Recht, auf diesen Tee die neue Steuer zu erheben, was die Kolonisten nicht sahen. Die Kolonisten wollten einerseits ihre lokalen Händler stützen und andererseits wollten sie nicht auf Tee die Steuern zahlen, um keine weiteren zu initiieren.
Boston Tea Party
Die Weigerung der Kolonisten Tee-Steuer zu zahlen, gipfelte am 16. Dezember 1773 in der sogenannten ‚Boston Tea Party‘, bei der Kolonisten als Indianer verkleidet, Teelieferungen dreier englischer Schiffe in den Hafen kippten. Zuvor hatten sie allerdings versucht, die Schiffe einfach nur nach England zurückzuschicken, was der Governeur aber untersagte.
Man spricht allgemein von Samual Adams, einem Wortführer der Kolonisten, als den Kopf, der hinter der Boston Tea Party stand.
Strafmaßnahmen seitens England und der Erste Kontinentalkongress…
England war zutiefst verstimmt durch den Grad der nun erreichten Eskalation und erließ im Frühjahr darauf eine Verordnung, bekannt als ‚Intolerable Acts‘ oder ‚Coercive Acts‘.
Es handelte sich um 5 Gesetze, die als Strafmaßnahme gedacht waren:
1) der Bostoner Hafen wurde geschlossen und sollte erst wieder in Betrieb genommen werden dürfen, wenn
a) der Zoll gezahlt wird und
b) der englischen Krone der notwendige Respekt gezollt werde.
Dies war der sogenannte ‚Boston Port Act‘.
Strafe Nummer 2) sollte sein, dass britische Offiziere nicht in der Kolonie wegen anscheinender Vergehen, insbesondere Mordanklagen, angeklagt werden durften. Sie hatten Recht auf ein Verfahren in England. Drittens (3) sollten die Verwaltungsrechte des Staates Massachusetts beschnitten werden. Ein Verwaltungsrat, eingesetzt durch die britische Krone, sollte ab nun wachen und öffentliche Versammlungen waren den Bürgern untersagt. Dieser gravierende Erlass war der sogenannte ‚Massachusetts Government Act‘. Strafe 4) sollte sein, dass die Bürger verpflichtet wurden, den Soldaten der Krone freie Unterkunft sowie Verpflegung zu stellen. Maßnahme 5), die als ‚Quebec Act‘ bezeichnet wird, hatte indirekte Wirkung und wird unterschiedlich bezüglich der Frage, ob Strafe oder nicht, bewertet. Es ging darum, dass das im Norden gelegene Quebec Territorium seine Grenzen nach Süden bis zum Ohio River ausweiten durfte und die Siedler frei Ihren Römisch-Katholischen Glauben ausüben durften. Aus puritanischer Sicht sicherlich ein Akt der Unverschämtheit, schliesslich war man weit genug gereist, um dem zu entgehen.
1. Continental Congress
Druck erzeugt Gegendruck und die Spirale der Aggression und Entschlossenheit schraubte sich auf beiden Seiten herauf: die Kolonisten fühlten sich vereinter denn je und Vertreter aus 12 Kolonien versammelten sich am 5. September 1774 zum ersten ‚Continental Congress‘. Wo war die 13. Kolonie? Es handelte sich um Georgia, die lediglich keinen Abgesandten schickten, sich aber allen Beschlüssen anschließen wollten. Unter den 56 Teilnehmern des Ersten Kongresses waren George Washington, Richard Henry Lee, Samuel Adams, John Adams. Peyton Randolph aus Virgina wurde zum Präsident ernannt.
Die Herren strebten in erster Linie nach mehr Gerechtigkeit in der Behandlung seitens Englands und viele Gedanken bezogen sich auf Handel und Wirtschaft. Letztendlich wurden diese Forderungen in der ‚Declaration of Rights‘ am 14. Oktober 1774 festgelegt. Dies sollte der Krone präsentiert werden ud bis dahin wollte man jeglichen Handel mit England auf Eis legen. England zeigte sich allerdings unbeeindruckt von einem derartigen Kongress und beachtete die Begehren der Kolonisten einfach nicht. Im Gegenteil, es schien der Zeitpunkt erreicht, auf den Tisch zu hauen: am 14. April 1775 wird der Governeur ‚Gage‘ (Massachusetts) von England beauftragt, der protestierenden Massen und der Rebellion ein Ende zu setzen. Er nimmt am 19. April einige hundert englische Soldaten und zerstört Concord, eine Siedlung der Kolonisten. Lexington galt der zweite Schlag. Dies war der Beginn des Krieges – noch eines einseitigen.
2. Continental Congress
Die Kolonisten beschlossen, sich erneut zum ‚Zweiten Kontinental Kongress‘ zu treffen. Mit dem Treffen am 10. Mai 1775 wurde die Unabhängigkeit im Endeffekt endgültig in ihre Bahnen gelenkt. War während des Ersten Kongresses noch nicht die Unabhängigkeit von England im Mittelpunkt gestanden, so hatte sich der Ton nun verändert. Es wurde Klartext gesprochen, man wollte eine Selbstregierung und ordnete sich erste Rechte und Pflichten einer Regierung zu.
Neue namhafte Mitglieder waren Thomas Jefferson, Benjamin Franklin und John Hancock. Und: man sah -auch wenn man darin noch nicht erprobt war- einen bewaffneten Konflikt mit England als Alternative.
George Washington’s grosse Zeit
George Washington wurde als Commander in Chief, also Oberbefehlshaber der Armee, in Amt und Würde gesetzt. Eine Truppe wird während der folgenden Wochen aufgestellt und am 10. Juli wird ein letzter Versuch auf diplomatischem Parkett unternommen, um sich mit der Krone zu einigen, was bekannterweise fehlschlug. Der Kontinental Kongress bleibt bis zur Ratifizierung der Unabhängigkeitserklärung das entscheidende Organ dieser Übergangsregierungszeit der Kolonien. Wesentliche Akte sind die Vorbereitung und Aufsetzung der Unabhängigkeitserklärung sowie der Plan einer zentral regierten Staatengemeinschaft, zunächst der 13 Ex-Kolonien: so werden also die ‚Articles of Confederation‘ aufgesetzt, die dies regeln sollen.
Krieg
Der Unabhängigkeitskrieg ist nun im Gange und in den folgenden Jahren werden viele Schlachten geschlagen. George Washington schafft sich unter mehreren Indianerstämmen Verbündete, die zusammen mit ihm gegen die Engländer kämpfen.
Unabhängigkeitserklärung
Am 4. Juli 1776 wird die erste Unterschrift unter die amerikanische Unabhängigkeitserklärung gesetzt. Die im Prinzip unerfahrene Armee der amerikanischen Kolonien / Staaten kann sich durch ihre motivierten Soldaten sehr gut in den Kämpfen gegen die erfahrene und gut ausgerüstete britische Armee halten – die errungenen, englischen Siege bringen England wenig in der Gesamtbewertung. 1777 können die Amerikaner einen entscheidenden Sieg im Staate New York bei Saratoga erringen, was Frankreich dazu veranlasst, sich pro Amerika zu entscheiden, denn man glaubt nun durchaus an die Aussicht eines Gesamtsieges.
Frankreich greift ein
Dies bedeutete, dass Frankreich sich erneut gegen den ohnehin alten Feind England richtet und in den Krieg eingreift – schließlich war auch noch nicht die Niederlage im French-Indian War vergessen. In diesem besagten Krieg musste das unterlegene Frankreich so gut wie sein gesamtes Nordamerika-Territorium an England abtreten!
England war zu diesem Zeitpunkt auf dem Höhepunkt seines Einflusses auf dem neuen Kontinent. Frankreich geschlagener Zweiter. So versorgt man nun die amerikanischen Truppen mit Material und mit Geld.
Im Herbst 1781 unterliegt die britische Armee erneut in einer wichtigen Schlacht dem Oberbefehlshaber George Washington bei Yorktown, Virginia. England sieht keine wesentliche Möglichkeit eines Gesamtsieges mehr und ist nun zu Friedensverhandlungen bereit.
Am 17. Oktober 1781 wird bei Yorktown, Virginia, der Friedensvertrag zwischen dem siegreichen Commander George Washington und dem unterlegenen englischen General Cornwallis besprochen. Am 3. September 1783 erkennen die Engländer dann die Autonomie im Vertrag von Paris (Treaty of Paris) der ehemaligen Kolonien an.
Die 13 (Ex-Kolonien) Staaten (waren) sind:
DE, PA, NJ, GA, CT, MA, MD, SC, NH, VA, NY, NC, RI
Mehr U.S. Geschichte?
In unserer Kategorie U.S. Amerikanische Geschichte finden Sie eine Sammlung von Artikeln zu diesem Thema.