Bei der Aufteilung Berlins in 4 Sektoren war in den Londoner Protokollen nach Kriegsende nichts darüber explizit vereinbart worden, wie die westlichen Staaten den Zugang zu Berlin, welches durch die sowjetische Besatzungszone abgeschottet war, bekommen sollten. Nach der Erkenntnis, dass sich dies zum Problem entwickeln sollte, folgten zähe Absprachen es wurde dem Westen eine Autobahn und Schienenverbindung genehmigt. Die Luftverbindungen waren bereits gleich nach dem Krieg in den Protokollen festgelegt worden – es handelte sich dabei um 3 Luftkorridore von Berlin aus nach Frankfurt, Hamburg und Hannover mit einer Breite von je 32 km.
Berlinblockade
Im April und Mai wurden die Landverbindungen seitens der Sowjetunion erschwert, bis es zu später dann zur kompletten Sperrung kommen sollte, der Blockade. Auch kommt es im Luftverkehr zu Konflikten: bei einem Zwischenfall muss die 13-köpfige britische Flugzeugcrew sterben, als ein sowjetisches Kampflugzeug eine Landung verhindern will. Ebenfalls der Paketverkehr nach Berlin wird unterbunden. Berlin war von der Versorgung mit Lebensmitteln und Brennstoffen und anderen lebenswichtigen Dingen abgeschnitten. So blieb lediglich der Luftweg, der seitens der sowjetischen Besatzungseinheiten nur mittels eindeutigen Vertragsbruches und militärischen Schritten hätte unterbunden werden können, was -hier vorwegnehmend- nicht geschah.
Luftbrücke
Am 24. Juni 1948, der Tag der Währungsreform, trat die Berlinblockade ein, der einzige Zugang bestand nun über den Luftweg.
Der amerikanische General Lucius D. Clay, der als Militär Gouverneur der US-Militär-Zones schon zusammen mit seinem britischen Pendant General Weeks die Verhandlungen mit der Sowjet Seite bezüglich der nicht in den Londoner Protokollen definierten Landverbindung führte, leitete nach Genehmigung seitens Washingtons am 26. Juni 1948 die Luftbrücke nach Berlin ein – bezeichnet als die Operation ‚Vittles‘. Zwei Tage später unterstützen die Briten das Unternehmen und beteiligen sich an der Luftbrücke, ihr Name dafür lautet ‚Operation Plain Fair‘. Frankreich schließt sich der Hilfeaktion im übrigen nicht an.
„We stay in Berlin“
Am selben Tag unterstreicht Präsident Truman die Entschlossenheit, Berlin nicht aufzugeben, mit den Worten: „There is no discussion on that point. We stay in Berlin, period“ („Wir bleiben in Berlin“). Die Versorgung der mehr als 2 Millionen Berliner beginnt.
Operation Santa Claus
Zu Weihnachten entschließen sich die Piloten zu einer Sonderaktion, die unter dem Namen ‚Operation Santa Claus‘ in die Geschichte eingeht: Es werden um die 100.000 Weihnachtsgeschenke nach Berlin eingeflogen.
Am 5. Mai 1949 wird unter den 4 Siegermächten Einigkeit darüber erzielt, die Blockade aufzuheben, was am 12. Mai umgesetzt wird. Am 30. September 1949 wird die Luftbrücke nach mehr als einer Viertel Million Flugeinsätzen, die Tag und Nacht durchgeführt wurden und mit Starts alle 90 Sekunden verbunden waren, beendet. 31 Amerikaner starben dafür, ein Denkmal erinnert daran: das ‚Berlin Airlift Memorial‘.
Im monetären Sinne kostete die Rettung Berlins die Vereinigten Staaten knapp 350 Millionen Dollar.