Credit History
Damit wird die Kreditwürdigkeit einer Person bezeichnet. History zeigt schon an, dass dabei langfristig gedacht wird. Die SCHUFA Auskunft ist ein vergleichbares Instrument, dennoch funktioniert die Credit History anders.
Eine Credit History muss man sich ‚aufbauen‘ – über Jahre.
Wer keine hat, bekommt nicht mal ein Telefonanschluss ohne Hinterlegung einer Kaution. Ratenkauf ist nicht möglich und Kreditkarten bekommt man auch nicht, wenn man keine gute Credit History hat. Hingegen, WENN man eine gute Credit History hast, dann werden einem Kreditkartenangebote regelrecht zugeworfen und man findet jede Woche in der Post Angebote von Banken. Das Paradoxe ist, dass man ohne Kreditkarte nur schwer Kredithistorie aufbauen kann, das heißt, man braucht irgendwie am Anfang mal wenigstens 1 Karte, um zu starten. Und die erste Kreditkarte bekommt man nur, wenn man eine Kredithistorie hat…
Als Einwanderer in die USA sollte die Beantragung einer U.S. Kreditkarte auf jeden Fall gleich ganz am Anfang stehen.
Aber wie baut man sie nun auf?
Generell durch pünktliche Zahlung aller Kreditkartenrechnungen und jegliche Rückzahlung von Bankkrediten. Andere pünktliche Zahlungen von Rechnungen wie Strom beispielsweise werden nicht an das Credit History System gemeldet.
Wie gesagt, problematisch erweist sich, eine Kreditkarte überhaupt zu bekommen, wenn man keine Credit History hat… und ohne Kreditkarte baut sich eine Credit History schlecht und langsam auf!
Ein Gespräch mit der Bank ist immer ratsam und man kann eine ‚gesicherte‘ Kreditkarte beantragen, was eine ist, die keinen nennenswerten Kredit hat bzw. nur 500 Dollar und diese müssen durch ein Bankkonto gedeckt sein. Banken haben nur wenig Vertrauen, wenn es sich um das Vergeben von Kredit handelt. Eine solche Karte benutzt man dann für ca. 6 Monate und zahlt sie jeden Monat ab. Danach hat man bereits eine gute Chance eine normale Kreditkarte zu bekommen.
Vertrauenswürdigkeit
Wer keine Kreditkarte hat, wird immer wieder auf Probleme mit der Vetrauenswürdigkeit stossen.
Eine Bank ist vermutlich die erste Anlaufstelle, die man gegebenfalls davon überzeugen kann, bislang ein Mensch mit guter Zahlungsmoral gewesen zu sein.
Wenn man einen Banker überzeugt hat, dann besitzt man vielleicht die erste Karte und kann schnell darauf aufbauen.
Eine Karte mit dem VISA-Symbol oder einem der anderen Anbieter bedeutet noch lange nicht, eine Kreditkarte zu haben, es kann auch eine sogenannte Debit Card sein, also eine Bankkarte, die keine Kreditwürdigkeit attestiert, sondern einfach nur solange funktioniert, bis Ihr Konto leer ist.
Je besser die Credit History ist, desto leichter fällt alles was mit Kaufen zu tun hat.
In den USA wird der Betrag der Kreditkarte nicht automatische von einem verknüpften Bankkonto abgebucht, sondern man kann sie separat halten und bezahlen. Selbstverständlich können Sie, wenn Sie wollen, automatische Bezahlung vom Konto aktivieren.
Wie wird Kreditwürdigkeit ermittelt
Es wird ein Punktesystem in Ansatz gebracht, das nach von Fair Isaac and Company entwickelten Algorithmen arbeitet oder in abgewandelter Form darauf basiert.
Pünktliches Zahlen von Rechnungen ist wichtigstes Kriterium, um Punkte zu sammeln. Persönliche Verhältnisse, z.B. Beruf, Alter, ethnische Zuordnung, Geschlecht, Nationalität, Religion etc. spielt keine Rolle. Beantragen von Kreditkarten oder jedes andere Geld „leihen“, z.B. das Auto finanzieren, eine haus-Hypothek etc. können den Punktestand anfänglich nach unten sinken lassen.
Zentrales Register
Einige wenige Firmen sammeln, speichern und verteilen alle Daten der Credit History.
Die drei relevanten Firmen sind: Equifax, Experian, TransUnion.
Da diese 3 Firmen die Berechnung des Credit Scores (Punktestandes) auf -wie angedeutet- leicht unterschiedlichen Berechnungssystemen basieren, ist der Punktestand des Verbrauchers leicht unterschiedlich. Allerdings wird er nur wenige Punkte abweichen.
Was ist ein guter Credit Score
Jede Bank und jeder Kreditgeber darf entscheiden, was schlecht, gut und besser ist. Dennoch liegen alle so ziemlich im gleichen Spektrum und man kann Faustregeln nennen:
Die Skala geht von ca. 350 bis ca. 850.
Ab 750 Punkte gilt die Kreditwürdigkeit als „excellent“, sogenannt: A+
Ab 700 aufwärts wird man bereits als „good“ eingestuft.
Unter 620 bedeutet, dass man als „risk“ eingestuft wird.
Dies sind Anhaltspunkte. Über 800 Punkte bedeutet, dass man außergewöhnlich gut ‚da steht‘ in Amerika, denn nur wenige haben einen Punktestand über 800. Dennoch kann man die A+ nicht mehr damit toppen. Es ist mehr ein persönlicher Erfolg und die Zahl mag einen Banker oder überall wo man Finanzierung beantragt, durchaus beeindrucken.
Neben den 3 genannten Firmen existieren andere, die sich darauf spezialisiert haben, Informationen und Credit Reports für Konsumenten bereitzustellen (Credit Reporting).
Den Credit Report, also die Credit History, kann und sollte man regelmäßig einsehen: 1. um zu sehen, wie man steht und 2. sicher zu stellen, dass „Identity Theft“ schnell erkannt werden kann.
Ein Gesetz schreibt den Kreditbüros vor, dass jeder Konsument 1 mal pro Jahr bei jeder der 3 Firmen kostenlos einsehen darf, wie der Credit Report ausschaut. Dieses Gesetz ist seit 1. Dezember 2004 in Kraft.
Andererseits können Sie, nachdem jemand Ihren Report eingeholt hatte und Ihre Kreditwürdigkeit nicht bestätigt wurde, innerhalb von meistens 60 Tagen einen kostenlosen Report anfordern.
Die dritte Möglichkeit für einen kostenlosen Report besteht, wenn Verdacht auf einen Betrugsfall besteht oder für Wohlfahrtsempfänger oder Arbeitslose, die in Kürze einen Job nachweislich suchen wollen.
Banken-Wettbewerb zugunsten des Verbrauchers: Einige Banken bieten als Zusatzleistung einer Kontoführung oder einer Kreditkarte an, dass man jeden Monat kostenlos seinen Credit History Punktestand ansehen kann, beispielsweise DISCOVER CARD, AMEX, CAPITAL ONE Kreditkarten, und mittlerweile viele andere.
Wer holt Credit Reports ein?
Firmen, die wissen möchten, wie Sie als potentieller Kunde einzuschätzen sind, fragen Ihre Credit History ab:
als Beispiel geschieht das, wenn Sie sich um eine Wohnung bewerben – der Vermieter oder Makler erkundigt sich dann nach der Credit History. Das man selbst von Zeit zu Zeit in seinen Report schaut ist deswegen sinnvoll, weil man so erkennen kann, ob es z.B. ungerechtfertigte, versehentliche Negativeinträge gegeben hat oder man stellt auch fest, welche Firmen sich nach Ihrer Kreditwürdigkeit erkundigt haben.
Übrigens: natürlich kann sich nicht jeder einfach so danach erkundigen, sondern nur, wenn Sie sich in ein Vertragsverhältnis begeben wollen und zum Abschluss desselbigen Ihr Partner die Infos braucht und autorisiert wird, sie einzuholen. Arbeitgeber müssen den Betreffenden ebenfalls um Erlaubnis fragen.
Beim Anfragen des Credit Reports seitens eines zukünftigen Vertragspartners gibt es ’soft check‘ und ‚hard check‘ — ’soft‘ bedeutet, die Anfrage hat keine Auswirkungen auf den Credit Score des Kunden — dies ist der Fall, wenn Unternehmen für das Marketing und die Abwägung ob man Ihnen ein Angebot (Werbung) zusendet, vorher prüfen, ob Sie ein guter Kandidat sind.
Ein ‚hard check‘ kann Auswirkungen auf den Credit Score haben, wenn es viele in kurzem Zeitraum werden — meistens werden solche Credit Reports angefordert, wenn Sie aktiv einen Kredit oder eine Finanzierung beantragen, oder eine neue Kreditkarte. Warum hat das negative Auswirkungen auf den Credit Score — weil die Finanz-Szene gerne in Panik-Modus verfällt und denkt, dass der Kunde Geld braucht oder sich mehr verschulden wird. Macht das Sinn? Lieber nicht darüber nachdenken…