Am Anfang war die National Advisory Committee for Aeronautics, kurz NACA, die Vorgängerin der heutigen NASA. Während der ‚Schönwetterlage‘, zwischen dem 1. und 2. Weltkrieg, bestand die Aufgabe der aeronautischen Ingenieure der NACA darin, die Tragflächen zu verbessern, Triebwerksverkleidungen zu entwickeln und Enteisungsapparaturen zu entwickeln. Ab 1930 wurde hauptsächlich für die Industrie geforscht. Das änderte sich schlagartig mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges. Die NACA- Forschung galt nun der nationalen Sicherheit. Die Nachkriegsära war gleichzeitig der Beginn des kalten Krieges. Der Etat der NACA wurde aufgestockt. Auch zeichnete sich eine Kooperation mit dem Militär ab. Die Projekte X-1 und X-15 wurden entwickelt.
Und dann kam das Jahr 1957. In diesem Jahr schossen die Sowjets erfolgreich den Sputnik 1-Satelliten ins All. Amerika war geschockt. Dieses Ereignis sollte das Erscheinungsbild der NACA für immer verändern. Dieses Sputniktrauma bewog den U.S. Kongress dazu, die unglaubliche Summe von einer Milliarde US-Dollar für Forschungszwecke zu bewilligen. Es dürfte nicht angehen dass, die Sowjets auf dem Höhepunkt des kalten Krieges, auf dem Gebiet der Aeronautik eine Nasenlänge Vorsprung hatten.
Aus der NACA wurde die NASA, sie sollte die Antwort sein und die Schmach der Amerikaner vergessen lassen und sie sollte die bis dahin führende sowjetische Raumfahrttechnologie, auf die Plätze verweisen. Vier neue NASA- Center wurden aufgebaut. Schnell eigneten sich die Ingenieure und Wissenschaftler die Fähigkeiten auf dem neuen Gebiet der Raumfahrt an. Alle Kräfte wurden gebündelt, jeder hatte das Ziel klar vor Augen- es sollte der erste bemannte Raumflug sein.
‘An Act to provide for research into the problems of flight within and outside the Earth’s atmosphere, and for other purposes.‘ mit diesen einleitenden Worten, läutete der amtierende U.S. Präsident die Geburtsstunde der NASA ein. Am 1. Oktober 1958 war der offizielle Start der National Aeronautics and Space Administration, die unter dem Kürzel NASA weltberühmt werden sollte.
Schnell wurden verschiedene Institute zusammen gefasst und mit dieser so ungemein wichtigen nationalen Angelegenheit betraut. Darunter waren unter anderem das Naval Research Laboratory in Maryland, das Jet Propulsion Laboratory, das vom California Institute of Technology geleitet wurde und die Army Ballistic Missile Agency in Huntsville, Alabama, wo unter der Leitung von Wernher von Braun, zahlreiche Ingenieure an der Entwicklung von Trägerraketen forschten und arbeiteten.
Das erste Projekt das Kontur annahm war das ‚ Mercury Projekt‘. Es diente dazu herauszufinden, ob ein Mensch im All überhaupt überleben konnte. Dem Projekt Mercury folgte das ‚Gemini Programm‘ , das auf den Erfolgen des Mercury Projekts aufbaute. Im Gemini Projekt wurde erstmals eine Raumkapsel konstruiert, die zwei Astronauten aufnehmen konnte. Die bemannten Raumflüge der NASA dehnten sich dann allmählich aus und drangen immer weiter ins All vor und gipfelten dann schließlich auf dem Mond mit den ‘Apollo Missionen‘.
Das Apollo Programm kulminierte schließlich 1969 mit der Apollo 11 Mission, als es dem ersten Menschen, dem Amerikaner Neil A. Armstrong, gelang seinen Fuß auf die staubige Mondoberfläche zu setzen und die ersten Schritte auf dem Erdtrabanten zu machen.
Nach den Skylab und den Apollo – Sojus –Test- Programmen, die Anfang 1970 begannen und bis in die Mitte der siebziger Jahre dauerten, nahm die NASA erst 1981 mit dem Space Shuttle Projekt das bemannte Raumfahrtprogramm wieder auf. Das Programm dauert an bis 2011 als mit dem Flug der Atlantis das Programm beendete. Ihren Höhepunkt fand das Programm in der Internationalen Raumstation finden, bei dem die NASA federführend bei dem Aufbau beteiligt war.
Aufbauend auf den NACA–Anfängen, hat die NASA im Laufe ihrer Geschichte viele wichtige Forschungen im Bereich der Aerodynamik betrieben und viele ‘Gegenstände‘ in Windkanälen getestet und sie hat unzählige Testflüge und Computersimulationen durchgeführt. Auch das X-15 Programm verlief erfolgreich. Bei diesem Projekt wurde ein Flugzeug mit einem Raketenantrieb in die Atmosphäre ‘geschossen‘ , das dann antriebslos zur Erde zurückgleittete. Auf diesem Flug sammelten die NASA Shuttle Konstrukteure viele wertvolle Daten und nützliche Informationen. Auch das digitale –fly-by-wire F-8 Programm wurde von der NASA konzipiert und bildete die Grundlage für den die zivile Luftfahrt. Ursprünglich wurde es entwickelt um das Shuttle und andere hochleistungs- Flugkörper zu steuern. Des weiteren forscht die NASA auf dem Gebiet der ‘ lifting bodies‘, das sind flügellose Flugzeuge und an ‘ supercritical wings‘, die den Effekt der Stoßwellen bei Überschallflügen besser abdämpfen sollen.
Zusätzlich hat die NASA zahlreiche wissenschaftliche Experimente gestartet, wie zum Beispiel die Pioneer- und Voyager- Raumfahrzeuge, die zur Erkundung und Erforschung des Mondes , der Planeten und anderer Bereiche in unserem Sonnensystem beigetragen haben. Die NASA hat auch mehrere Raumsonden wie die Viking und den Mars Pathfinder zur Erkundung des Mars ins All geschossen. Auch mit dem Hubble Weltraumteleskop haben die Wissenschaftler viele bedeutende astronomische Entdeckungen in unserem Universum machen können.
Auch in der Satellitentechnik hat die NASA Pionierarbeit geleistet. So hat die NASA mit dazu beigetragen eine neue Generation von Kommunikationssatelliten, wie den Echo, Telstar oder Syncom zu entwickeln und im Orbit zu stationieren.
Die geowissenschaftlichen Forschungen der NASA die mit den Landsat und dem Earth Observing System durchgeführt wurden, und die anschließende wissenschaftliche Auswertung der Datenflut, haben dann auch aufgrund ihrer sensationellen Bilder dazu geführt, dass wir unseren Planeten mit anderen Augen betrachten.
Zusammenfassend kann man sagen das die NASA Technologie in der Technik, der Wissenschaft und auf kommerziellem Sektor Einzug gehalten hat. Die NASA hat gezeigt, dass der Mensch in der Lage ist, für uns vorher unbegreifliche ‘Meisterstücke‘ zu realisieren.
Apollo Missionen
Nach den erfolgreichen Mercury -und Gemini Missionen, rückte nun das eigentliche Ziel der NASA, die Eroberung und die Erforschung des Mondes durch den Menschen, mit dem nun initiierten Apollo-Projekt, in greifbare Nähe. Die Apollo Missionen wurden zur einer Priorität für die NASA , als der U.S. Präsident John F. Kennedy, am 25.Mai 1961 verkündete.
‘I believe that this nation should commit itself to achieving the goal, before this decade is out, of landing a man on the Moon and returning him safely to Earth‘.
Das war Kennedys Antwort, inmitten des kalten Krieges, auf die sowjetischen Erfolge im All. Kennedy brauchte dringend amerikanische Erfolge auf diesem Gebiet um der Welt zu beweisen, dass sowohl die westliche Technologie, als auch die Wissenschaft, der des Ostblocks überlegen ist. Die NASA ‘fügte‘ sich dem Entschluss des amerikanischen Präsidenten und investierte all ihre Bemühungen und Anstrengungen in den kommenden 11 Jahren im Apollo Raumfahrtprogramm.
Die Kosten für dieses außergewöhnliche Projekt waren enorm. 25,4 Milliarden Dollar verschlang dieser ehrgeizige Plan in all den Jahren, bis zur Realisierung. Nur der Bau des Panamakanals rivalisierte mit dem Apollo-Projekt, in Bezug auf die Kosten für ein nicht- militärisches- technologisches- Programm, durch die Vereinigten Staaten. Einzig das Manhattan Projekt (der Bau der Atombombe) war mit den Kosten, für ein-militärisches- technisches- Projekt ,mit dem Apollo – Programmen, vergleichbar.
Bei all den Herausforderungen und Fortschritten, die das Apollo- Programm machte, kam es aber auch leider zu Fehlschlägen. So ein furchtbarer Rückschlag ereignete sich am 27. Januar 1967 , als in einer Apollokapsel ein Feuer ausbrach, das den drei an Bord befindlichen Astronauten Roger B. Chaffee, Virgil „Gus“ Grissom, und Edward H. White, das Leben kostete. Trotz dieses tragischen Unglücks wurde das Programm unerbittlich fortgeführt. Keine zwei Jahre später , im Oktober 1968 knüpfte die NASA an ihre alten Erfolge wieder an.
Mit der Apollo 7 Mission, wurde die Erdumlaufbahn erreicht und gleichzeitig eine neu gestaltete Apollokapsel getestet.
Dem Ziel ‘Mond‘, kam die Apollo 8 Mission ein gewaltiges Stück näher. Am 24. und 25. Dezember 1968 erreichten sie den Orbit des Mondes. ‚That’s one small step for [a] man, one giant leap for mankind.‘,diese berühmten Worte sprach am 20.Juli 1969 , Neil A. Armstrong, als er die ersten zögerlichen Schritte auf dem Mond wagte.
Armstrong gehörte neben Edwin E. „Buzz“ Aldrin und Michael Collins, zur Besatzung der Apollo 11 Mission, die das Versprechen Kennedys und den Traum vieler Amerikaner erfüllte. Es war eine dramatische Endphase gewesen.
Armstrong steuerte die Mondlandefähre eigenhändig auf die Mondoberfläche. Es musste schnell und reibungslos gehen, denn der Antrieb reichte nur noch für 30 Sekunden aus. Armstrong behielt die Nerven und die Amerikaner gewannen das Wettrennen zum Mond. Nachdem Armstrong und Aldrin, Bodenproben genommen hatten, ihre wissenschaftlichen Aufgaben erfüllt hatten und zahlreiche Fotos geschossen hatten, ‘verabredeten‘ sie sich wieder mit ihrem Kollegen Collins, der während dieser Zeit in der Apollokapsel den Mond umkreiste, für das Andockmanöver. Fünf weitere erfolgreiche Mondlandungs- Missionen folgten.
Die Mission Apollo 13 von April 1970 erregte die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, als Astronauten und Bodenmannschaften improvisieren mussten, um die Mission sicher zu beenden, nachdem ein Sauerstoffbehälter auf halbem Wege zum Mond barst. Obwohl die Apollo 13 Mission nie auf dem Mond landete, war das Vertrauen in die Fähigkeiten der NASA ungebrochen, denn sie hatte bewiesen das sie auch mit unvorhergesehenen und technischen Schwierigkeiten fertig zu werden, im Stande ist.
Mit der Apollo 17 Mission die im Dezember 1972 stattfand , führte die NASA erstmals auch ein wissenschaftliches Programm durch. Passend dazu war erstmals ein Wissenschaftsastronaut mit an Bord. Harrison H. „Jack“ Schmitt, war jener Wissenschaftler, seines Zeichens ein Geologe. Die NASA partizipierte viel von dem Wissenschaftler, so lernte man viel über die Entstehung des Mondes dazu.
Insgesamt betraten 12 Astronauten, aus sechs verschiedenen Apollo- Missionen die Mondoberfläche.
1975 kooperierte die NASA mit der Sowjetunion um das erste internationale Raumfahrtprogramm , das Apollo-Sojus Test Projekt, kurz ASTP, genannt zu verwirklichen. Dieses Test-Projekt testete erfolgreich Weltraumrendezvous und Andockmanöver zwischen den amerikanischen und den sowjetischen Raumkapseln. Nachdem von den jeweiligen Abschussbasen zwei Raketen ins All starteten, trafen sich die Crews der Apollo und der Sojus im All und führten dort zwei Tage lang verschiedene Experimente durch.
Mercury und Gemini
Das erste NASA Programm zur Erkundung des Weltraum war das `Mercury‘- Projekt. Es diente nur dazu herauszufinden , wie Menschen die extremen Belastungen eines Weltraumfluges überleben konnten. Am 5. Mai 1961 stieg der Astronaut Alan B. Shepard Jr., als erster Amerikaner in eine Mercury -Kapsel und flog 15 Minuten suborbital. Ein knappes Jahr später, am 20.Februar 1962 flog der erste Amerikaner, namentlich John H. Glenn Jr .in den Orbit. Sechs Flüge umfasste das Mercury-Projekt , dann hatten die Wissenschaftler genug Erfahrungen gesammelt um Menschen in den Orbit zu schießen und gesund und sicher wieder auf die Erde zu holen. Das Gemini-Projekt war die Weiterentwicklung des Mercury-Projekt und führte zu anhand der gewonnen Daten zu einem umfassenden Raumfahrtprogramm, für nun zwei Astronauten. Insgesamt umfasste die Gemini Mission zehn Raumflüge. Die Ingenieure und Wissenschaftler der NASA sammelten umfangreiche Kenntnisse über die Schwerelosigkeit, den perfekten Wiedereintritt in die Erdatmosphäre, und die Landung der Raumkapsel im Wasser und man führte erste Andockversuche im All durch. Einer der Höhepunkte des Programms war die Gemini 4 Mission, als sich am 3. Juni 1965 der Astronaut Edward H. White, Jr., als erster U.S. Astronaut, aus seiner Kapsel entfernte und einen kleinen Weltraumspaziergang unternahm.
Space Shuttle Ära
Sechs Jahre sollten vergehen bis die NASA sich dazu entschloss zum bemannten Raumflug zurückzukehren. 1981 war die Geburtsstunde des Space Shuttle. Die erste Shuttle Mission, STS-1, fand am 12. April 1981 statt. Sie sollte beweisen, dass es möglich ist, sich mit einem Shuttle vertikal in den Orbit schießen zu lassen und gleitend wie ein Flugzeug zur Landung auf der Erde wieder anzusetzen. Im April 1983 wurden auf der STS-6 Mission neue Raumanzüge getestet und die ersten Arbeiten im Shuttle-Cargo Bereich durchgeführt. Sally K. Ride war die erste amerikanische Frau, die mit STS-7 im Juni des gleichen Jahres ins All befördert wurde.
Tragödien
Am 28. Januar 1986 kam es zur Katastrophe, als ein Leck in einem Flüssigbrennstoffbehälter den Tank, 73 Sekunden nach dem Start, zum explodieren brachte. Alle sieben Besatzungsmitglieder der Challenger kamen dabei ums Leben. Das Shuttle-Programm wurde für zwei Jahre auf Eis gelegt. Während dieser Zeit arbeiteten sowohl die NASA als auch die Zuliefererfirmen fieberhaft daran, die Werkstoffe zu verbessern und damit die Sicherheit zu erhöhen.
Am 29 . September 1988 startete wieder ein Shuttle erfolgreich in den Orbit. In den kommenden Jahren wurden mehr als 70 erfolgreiche und sichere Starts- und Landungen durchgeführt. Viele dieser Shuttle Missionen haben zahlreiche Wissenschaftler an Bord gehabt, die zahlreiche Experimente in der Schwerelosigkeit durchgeführt haben.
Vier Shuttle umfasste die NASA Flotte bis zum 1. Feb 2003. Atlantis , Discovery, Columbia und Endeavour.
Am 1. Feb 2003, um 15.15 Uhr MEZ, kam es zum wiederholten Mal in der Geschichte der bemannten Raumfahrt zu einer Katasthrophe.
16 Minuten bevor das Shuttle Columbia zur Landung in Cape Canaveral ansetzten wollte, verglühte sie in ca. 60 km Höhe über der Erde als sie mit ungefähr 20.000 km/h den Bundesstaat Texas überflog. Wieder kamen dabei alle sieben Beatzungsmitglieder, darunter ein Israeli und eine gebürtige Inderin ums Leben.
Die Zukunft
Wie sieht die Zukunft aus? Es ist einerseits die bemannte Internationale Raumstation und daneben werden es Mars-, Jupiter, Pluto und andere Missionen sein. Nachdem die NASA in der Vergangenheit viele Rückschläge hat hinnehmen müssen, steht die Zukunft in der Tat noch in den Sternen. Die ‘Climate Orbiter‘-Mars-Mission scheiterte, weil die NASA Wissenschaftler metrische und U.S. Standard Maßeinheiten durcheinander mischten und die ‘ Polar- Lander-Mars Mission scheiterte vermutlich aufgrund eines Softwarefehlers.
Am 24. Oktober 2001 erreichte die Mars-Sonde ‚Odyssey‘ den Orbit des Mars. Die Sonde sendete Bilder zur Erde und sollte nach Spuren von Wasser suchen.
Mars ist einer der Schwerpunkte in der neuzeitlichen NASA Forschung – 2017 ordnete der U.S. Kongress an, das NASA an einem Programm arbeiten soll, welches Menschen bis 2033 auf den roten Planeten bringt. Insight, ein Robotic Lander wurde 2018 erfolgreich auf dem Mars gelandet und soll weitere Erkenntnisse bringen. Weitere Missionen sind geplant.
Fazit Seit ihrer Gründung 1958 hat die NASA viele große wissenschaftliche und technologische Meisterstücke in der Luft- und Raumfahrt vollbracht. Viel NASA Technologie hat über die Jahre auch im allgemein gebräuchlichen Sektor und auch in die privaten Haushalte Einzug gehalten. Auch in der Zukunft wird die NASA eine der führenden Kräfte in der wissenschaftlichen Forschung sein und dadurch stimulierend auf das öffentliche Interesse für die Raumfahrt- Forschung, sowie der Wissenschaft und Technologie im Allgemeinen einwirken.