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Martin Luther King, Jr — Amerikanischer Bürgerrechtler

15.01.1929 – 4.4.1968

Abraham Lincoln Portrait
Martin Luther King, Jr. (photo: National Archives)

Geboren wurde King am 15. Januar 1929 in Atlanta, Georgia, als Sohn der Lehrerin Alberta King und des Baptisten Predigers Michael Luther King. Sein Geburts-Vorname war ebenfalls Michael, erst später wurde er zu Martin umbenannt.

Es wurde ihm eine solide Schulausbildung durch seine Eltern bereitgestellt. Er besuchte die David T. Howard Grundschule und die Booker T. Washington High School. 1948 graduiert er auf dem Morehouse College mit Abschluss in Soziologie. Einen weiteren Abschluss macht er auf dem Crozer Theological Seminary in Chister, Pennsylvania. An der Boston University bildet sein Interessen-Schwerpunkt die Theologie sowie insbesondere die gewaltfreien Vorstellungen Mahatma Gandhi’s.

Am 18. Juni 1953 heiratet er Coretta Scott in Marion, Alabama und wird vier Kinder haben: Yolanda Denise (1955), Martin Luther King, III. (1957), Dexter (1961) und Bernice Albertine (1963). 1954 wird er Pastor in der Dexter Avenue Church in Montgomery, Alabama. 1955 erhält er nach Vollendung der Ausbildung an den New England Colleges den Doktor-Titel der Theologie.

Bekannt wurde Martin Luther King, Jr., als er sich im Dezember in einem öffentlichen Bus ein Zwischenfall ereignete. Busse waren getrennt nach Rassen, d.h. farbige und Weisse sollten getrennt sitzen bzw. mussten Farbige aufstehen, wenn ein Weisser ein Platz benötigte. Dieses Rassentrennungsgesetz wurde von einem Farbigen nicht beachtet und er wurde aus dem Bus ‚geschmissen‘, was einen Boykott durch die Farbigen Bewohner nach sich zog. King wurde zum Wortführer der Bewegung gegen Rassentrennung, der sog. ‚Montgomery Improvement Association‘. Was folgte, waren Beschimpfung und Bedrohung, u.a. wurde sein Haus am 30. Januar 1956 durch eine Bombe heimgesucht. Wenige Tage vorher wurde er verhaftet, als er mit 30mph durch eine Strasse fuhr, in er 25mph erlaubt waren.

Ein kurzer Ausflug zu einigen Dingen, die Farbige zu dieser Zeit nicht durften: Wählen, in einer Jury sitzen, in Lokalen am gleichen Tresen essen, wo auch Weisse sitzen, in Motels einchecken, Toiletten benutzen, die für Weisse gekennzeichnet waren, wohnen, wo sie wollen und manchmal war es Vorschrift, die Strassenseite zu wechseln, wenn Weisse entgegen kommen.

Martin Luther King’s engagiertes und couragiertes Einsetzen gegen die Rassentrennung hatte dennoch im Dezember des Jahres 1956 einen Erfolg zu verbuchen: das Oberste US-Gericht erklärte das Rassentrennungsgesetz des Staates Alabama für verfassungswidrig. Dieser Erfolg ermutigte ihn in dem Bestreben weiterzumachen, die Gleichberechtigung voranzutreiben. Ein wesentlicher Schritt war die Gründung der ‚Southern Christian Leadership Conference‘, kurz SCLC genannt, im Jahre 1957, deren Präsident er wurde.

Den Pastor-Posten in Montgomery gab er auf und widmete sich mit voller Kraft der neuen Aufgabe. Unter anderem setzte er sich für die Gleichheit bei Wahlen ein. Anderen Farbigen-Bewegungen im Land war er allerdings zu ‚zahm‘ und er musste sich herbe Kritik gefallen lassen. Als King 1958 sein erstes Buch (Stride Towards Freedom), das die Ereignisse während des Bus-Boykotts in Montgomery zusammenfasst, in einem Buchshop in Harlem vorstellt, attackiert ein Afro-Amerikanerin ihn mit einem Messer. King versuchte die Fronten ein Einklang zu bringen und beteiligte sich auch an einem Sitzstreik im Oktober 1960. Die Folge war eine Verhaftung, die jedoch grössere Beachtung finden sollte. J.F. Kennedy, Präsidentschaftskandidat, meldete sich telefonisch bei King’s Frau und liess sympatisierende Ansichten erkennen. Kennedy konnte sich dann in der Wahl im November 1960 knapp gegen den Herausforderer Nixon durchsetzen. Sein Engagement und die Vorschläge gegen die Rassentrennung brachten auch ihm in dieser Zeit viele Widersacher ein und erst nach seiner Erschiessung (22.11.63) wurden die entsprechenden Gesetze ’64 ratifiziert. 1962 trifft Martin Luther King, Jr., sich mit Kennedy, um die Bürgerrechtsfragen zu diskutieren.

1963 gab es schwere Zusammenstösse zwischen friedlichen schwarzen Demonstranten und der Polizei, die mit Hunden und Wasserwerfern vorging. Die Pressemeldungen brachten das Thema an die obersten Positionen in den Medien und Demonstrationen wurden im ganzen Land abgehalten.

Die bekannteste Rede wurde die am 28. August 1963 in Washington D.C., wo sich mehr als 250.000 Menschen trafen. Dort hielt Martin Luther King, Jr. seine Rede mit dem Titel „I have a dream“.
Im Jahr 1964 trifft er in Berlin den damaligen West Berliner Bürgermeister Willy Brandt und hat bei seiner Reise eine Audienz bei Pabst Paul VI. Es ist ebenfalls das Jahr, in dem er den Friedensnobelpreis verliehen bekommt.

Dennoch genoss er nicht die ungeteilte Zustimmung in den eigenen Reihen: Die ‚Black Power‘ Bewegung unter Stokely Carmichael warf ihm ein zu ‚friedvolles‘ Verhalten vor. King hielt allerdings Kurs. Ebenfalls wurde er von den offiziellen Stellen der Regierung und Exekutive kritisiert. Lyndon Baines Johnson, der Nachfolger Kennedy’s wurde, störte sich vor allem an King’s Kritik an der amerikanischen Intervention in Vietnam.

Nach seiner letzten Rede („I’ve been to the Mountain Top“) am 3. April 1968 in Memphis wurde Martin Luther King, Jr. am folgenden Abend (4. April 1968) in seinem Hotel (Hotel Lorraine) von James Earl Ray erschossen.
Erst 1986 wurde sein Geburtstag offiziell zum Feiertag erklärt.

Tafel, welche die Ereignisse schildert -- Lorraine Motel in Memphis
Tafel, welche die Ereignisse schildert — Lorraine Motel in Memphis

National Civil Rights Museum und Lorraine Motel, Memphis

Adresse vom Lorraine Hotel: 450 Mulberry St, Memphis, TN 38103

Bilder vom Lorraine Motel und dem Civil Rights Museum finden sich hier: Memphis Sehenswürdigkeiten

Video MLK

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