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Freitag, 06. Dezember, 2024
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Louis ‚Satchmo‘ Armstrong – seine Geschichte

Louis Armstrong, 1953 (Library of Congress Archives, World-Telegram staff photographer [Public domain])
Louis Armstrong, 1953 (Library of Congress Archives, World-Telegram staff photographer [Public domain])

Louis ‚Satchmo‘ Armstrong – ein Stück Jazz Geschichte

Kindheit
Wann der legendäre Entertainer und Jazzmusiker geboren wurde, darüber streiten sich die Historiker. Fest steht, dass er in New Orleans, als Sohn von Mayanne (Mary Ann) und Willie Armstrong, das Licht der Welt erblickte.

Armstrong selbst gab immer den amerikanischen Unabhängigkeitstag, also den 4. Juli, und zwar im Jahre 1900 als den Tag seiner Geburt an. Dieses Datum ließ er auch 1918 im Geburtsregister eintragen. Mehrere seiner ersten Weggefährten waren sogar der Meinung Armstrong sei schon 1898 geboren, wie auch immer, die neueste Forschung ist zu dem Ergebnis gekommen, das Louis Armstrong am 4. August 1901 geboren wurde. Irgend jemand wollte auch in Erfahrung gebracht haben, das sein zweiter Vorname Daniel war. Armstrong bestritt dies allerdings immer.

Vater und Mutter Armstrong trennten sich kurz nach seiner Geburt und der kleine Louis wuchs zunächst bei seiner Grossmutter (väterlicherseits) Josephine auf. Nach der Geburt seiner Schwester, Louis war so ungefähr fünf Jahre alt, zog Louis mit Schwester zur Mutter, die in einer nicht gerade renmmierten Wohngegend lebte. Die Kindheit verlief ohne viel Liebe und die Familie lebte in Armut. Louis litt vermutlich unter dem Liebesentzug, der ihn psychisch belastete. Trotz dieser schweren Kindheit sprach Armstrong in späteren Jahren nicht mit Bitterkeit über diese Zeit. Viel über das Leben lernte er von den Prostituierten, den Zuhältern, den Spielern und Lebenskünstlern in der Nachbarschaft – Dinge die in keiner Schule gelehrt werden. Um Geld zu verdienen, sang Armstrong an einer Straßenecke für ein paar Cent oder er verkaufte Zeitungen; auch als Botenjunge war er gefragt. Alles in allem lernte Armstrong zu leben und überleben in dieser Umgebung und man versteht, warum es ihm später nur noch ums Geldverdienen ging.

Neuer Musikstil
In jener Zeit entwickelte sich in Kneipen und Honky Tonks von New Orleans ein neuer Musikstil. Überall, wo der dieser Sound den Ton angab, waren die Etablissements überfüllt. Es waren meiste kleine Bands mit maximal vier Musikern, aber Armstrong sah und hörte auch schon Dixieland Bands, in denen bis zu sieben Musiker den klassischen New Orleans Style prägten. So bekam Louis Armstrong schon in frühen Jahren Zugang zur Musik und er war hingerissen von ihr. Er beschloß auch einmal als Musiker Karriere zu machen.

Beginn der ‚Laufbahn‘
Aber er war einfach zu arm um sich ein Instrument zu kaufen.
Am Sylvesterabend 1912 wurde Armstrong, wegen einer verbotenen Sylvesterknallerei, verhaftet und in eine Anstalt für schwer erziehbare Jugendliche eingewiesen. Das war sein Glück, denn hier fand er endlich den ersehnten Zugang zu seiner Musik. Als erstes verschlang er in der Anstaltsbücherei Literatur über Jazz. Der Anstaltsleiter förderte sein Interesse an der Musik und steckte ihn in die anstaltseigene Band, wo ihm vom Bandleader Peter Davis die ersten Töne und eine gewisse Technik auf einem Blechinstrument beigebracht wurden. Nach seiner Entlassung im Juni 1914 arbeitete er tagsüber mit verschiedenen lokalen Bands in den Honky Tonks von New Orleans. In diesen Bands spielte er auf einem geliehenen Horn. Von seinem ersten selbst verdienten Geld kaufte er sich ein arg zerbeultes Blechblasinstrument und brachte sich mit diesem die Technik durch ‚learning by doing‘ bei – nebenbei unterstütze er seine Mutter und Schwester.

Mentoren
Einer seiner ersten Mentoren war der Kornettist und Trompeter Joseph (Joe) „King“ Oliver, der zu den besten der Szene gehörte. Leider waren der beiden Männer Auffassungen von der Musik doch sehr unterschiedlich. Oliver war zu jener Zeit der Co-Leader einer Band, die von Edward „Kid“ Ory zusammengestellt wurde und die zur besten Jazzband in New Orleans gewählt worden war. Viele Jazzmusiker zog es um diese Zeit aber nach Chicago oder an die Westküste, weil die Clubs unter anderem auch besser zahlten. Auch Oliver ging 1918 nach Chicago. Er verständigte sich mit Armstrong dahingehend, dass Satchmo die Ory-Combo während seiner Abwesenheit übernehmen sollte. Armstrong sah hierin seine Chance. Er nutze die Gunst der Stunde und schnell war er der „kommende Mann“ des Jazz. Er etablierte sich bei Auftritten auf den berühmten Riverboats und spielte immer öfter nun auch in den besseren Kneipen New Orleans, mit immer besseren Musikern. 1918 heiratete er Daisy Parker, eine ehemalige Prostituierte.

Chicago
1922 holte ihn Joseph „King“ Oliver zu sich nach Chicago und Armstrong spielte als ‚zweiter‘ Kornettist in der legendären „Creole Jazz Band“. Er bekam jedoch die Gelegenheit, Stücke in seinem Stil zu interpretieren. Besonders mit dem Stück „Froggie Moore“ erntete er grosse Anerkennung bei Publikum und Band.

Ehe Nummer Zwei
In Chicago lernte Armstrong, Lillian Hardin, die in der Oliver Band Klavier spielte, kennen und wenig später lieben. 1923 erfolgte die Scheidung von seiner ersten Frau und im Jahr darauf heiratete er Lillian, die der schwarzen Mittelschicht entstammte und eine Ausbildung in der Klassischen Musik absolviert hatte. Sie war es, die Armstrongs außerordentliches Talent erkannte und von nun an förderte. Als erstes mußte sich Armstrong erst einmal aus dem Schatten von Oliver lösen, wie sie meinte.

New York
Sie ging mit Louis noch im September 1924 nach New York City, um sein Talent nicht zu vergeuden. Die Fletcher Henderson Band war es, in der Armstrong ab 1924 sein großes Können unter Beweis stellte. Er brillierte mit seiner Technik, seinem intensiven Swing und dem phantasiereichen Aufbau seiner melodischen Stilrichtung. Schnell wurde Armstrong zum viel bewunderten und umworbenen Musiker seiner Zeit in der Welt.

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