Napa-Sonoma
Etwa 30 mi (50 km) nördlich von San Francisco liegen die wohl bekanntesten Weinanbaugebiete Kaliforniens: Napa und Sonoma.
In vielen Weinkellereien können Sie an Weinproben teilnehmen. Manche kostenlos, manche gegen geringe Gebühr ($2-$6).
Im Napa Valley liegt Napa, eine kleine interessante Stadt mit schönem historischen Distrikt und Häusern aus der Zeit um 1900, das bedeutet reizender, viktorianischer Stil.
1847 verkaufte der mexikanische Landbesitzer Nicholas Higuera das ehemalige Bohnenfeld an die Siedler Nathan Coombs und John Grigsby und später entstand Napa an diesem Platz.
Ein Fussmarsch durch die Altstadt (Historic District) gibt einen hervorragenden Eindruck davon, wie es einmal war. Viele Weinlokale und Restaurants machen den Ausflug nach Napa vielleicht noch attraktiver?
Mehr als 150 Weinkellereien findet man in Sonoma Valley und den anderen Regionen von Sonoma County.
Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Pinot Noir und Zinfandel sind die Hauptsorten, die hier angebaut werden.
Seit mehr als 20 Jahren gehören Kaliforniens Weine mit zu den Spitzenererzeugnissen im weltweiten Weinanbau. Die Vereinigten Staaten sind der fünftgrößte Weinhersteller der Welt, wovon wiederum 95 % in Kalifornien gekeltert werden.
Napa- und Sonoma Valley sind mit die Vorreiter für die Akzeptanz kalifornischer Weine gewesen.
Waren die amerikanischen Weine früher doch eher auf den amerikanischen Geschmack hin gekeltert, so kann man seit langem doch ganz deutlich eine Europäisierung beobachten.
Das den Reben entgegenkommende Klima aus Sonne und Schatten und die vom Pazifik her hereinströmende Feuchtigkeit bekommt den hier (hauptsächlich) angebauten Cabernet-, Pinot- und Chardonnay-Trauben gut. Weinkeltereien und Spezialisten aus Europa engagieren sich ebenfalls in Kalifornien und experimentieren mit anderen Rebsorten wie zum Beispiel der Portugiesertraube.
Ausflüge in die Region sind empfehlenwert, die Weingüter können in aller Regel besucht und besichtigt werden, Weinproben (wine tastings) sind ebenso bei fast allen Kellereien, gegen meistens kleine Gebühr möglich.
Napa-Sonoma Wine Country cruises: Weinprobe per Schiff?
Von Vallejo und Napa aus kann man per Schiff-Tour Wein Touren auf dem Napa River machen. Ebenfalls von San Francisco aus starten etliche Anbieter durch die Bay zu den Rivern ins Weingebiet. Abfahrten ab Fisherman’s Wharf, Pier 39, Pier 54, das variert je nach Anbieter. Man hat die Auswahl an verschiedenen Touren: Von der Jazz Tour über Breakfast, Lunch bis Dinner.
Napa Sonoma Wine Country Visitor Center
101 Antonia Drive (am Highway 29), Tel. 1-800-877-5904
(Fahrtroute: I 80 oder US 101 zum Hgwy 37 in Vallejo; dann Highway 29 Nord 2 mi bis Höhe American Canyon Rd.)
Websites:
www.sonomavalley.com
Weinparadies Kalifornien
Wer ist ihm nicht schon einmal im heimischen Supermarktregal begegnet, dem Cabernet Sauvignon, dem Zinfandel oder dem Chardonnay von Ernesto & Julio Gallo aus Kalifornien? Die Weine der Gallos sind überall.
Wundern muss einen das nicht: die kalifornische Weinkellerei ist mit einer Jahresproduktion von rund 600 Mio. Flaschen aus eigenem Anbau die größte der Welt.
Ihre Weine aus der Kategorie „für den alltäglichen Genuss und preisgünstig“ werden inzwischen auch in Deutschland erfolgreich vermarktet. Sie vermitteln jedoch allenfalls einen Vorgeschmack des reichhaltigen Weinangebotes aus Kalifornien und lassen Vielfalt und Qualität der edlen Tropfen aus den sonnenverwöhnten Anbaugebieten, die mittlerweile international sowohl in der Presse, als auch in der Fachwelt große Beachtung finden, höchste Auszeichnungen und Preise erhalten, lediglich erahnen.
Die Palette reicht von einfachen Tafelweinen bis hin zu ausgesprochenen Spitzenweinen zu Spitzenpreisen.
In den USA zahlen finanzkräftige Sammler und Liebhaber für eine Flasche aus dem Sortiment der kalifornischen „Kultweine“, meist aus dem Napa-Valley, bis zu drei- und vierstellige Dollarbeträge. Angebaut werden in den fruchtbaren Tälern im Hinterland der kalifornischen Küste bevorzugt die Rotweinsorten Cabernet Saugvignon, Zinfandel, Merlot, Pinot Noir, Rubired oder Syrah.
Die Favoriten unter den Weißweinen sind die Rebsorten Chardonnay, French Colombard, Chenin Blanc oder Sauvignon Blanc.
Kalifornien: viertgrößter Weinproduzent der Welt
Kalifornien hat sich in den letzten Jahren – auch dank Großproduzenten mit „Millionenauflage“ wie der Winery Gallo – zum viertgrößten Weinproduzenten hinter den traditionellen Weinländern Frankreich, Spanien und Italien gemausert.
Kein Wunder, denn der Wein, der an den Rebhängen der kalifornischen Täler wächst, reift unter optimalen klimatischen Bedingungen: mit 200 Sonnentagen pro Jahr, genügend Feuchtigkeit – herübergeweht vom nahe gelegenen Pazifik – und einer höchst verlässlichen Vegetationsperiode bietet Kalifornien das ideale Klima für den Weinbau. Bedingungen, die für einen hervorragenden Säuregehalt, vielfältige Fruchtigkeit der Weine und konstant gute Jahrgänge sorgen.
Über 90 % der in den USA produzierten Weine stammen aus dem Staat an der Westküste. Derzeit gibt es im „Golden State“ mehr als 900 Weinbaubetriebe und über 4.400 Traubenproduzenten, die auf einer Fläche von 224.000 ha Weingärten bewirtschaften und 1998 18,55 Millionen Hektoliter Wein produzierten – mit steigender Tendenz.
Mit den spanischen Missionen kam der Wein
Auch wenn sein Ruf erstmals in den 70er Jahren über den Ozean bis nach Europa hallte, der Weinbau in Kalifornien hat Tradition.
Sozusagen eine spirituelle.
Vor über zweihundert Jahren, waren es die spanischen Missionare, die nicht nur ihren Glauben, sondern auch den Wein in Kalifornien verbreiteten. Allen voran der Franziskaner Pater Junipero Serra, der im Jahre 1769 mit mexikanischen Siedlern in der Nähe von San Diego die Mission San Juan Capistrano errichtete und dort den ersten nachweislich erwähnten Weinberg anlegte.
Entlang der unter dem Namen El Camino Real (dem heutigen Highway 1 und Teil des Highway 101) bekannt gewordenen Route zog er nach Norden bis hinauf nach Sonoma und gründete unterwegs 21 weitere Missionen.
In allen führte er die Kunst des Weinbaus ein. Angebaut wurde eine aus Mexiko importierte Rebsorte, die in Anlehnung an die geistlichen ersten Winzer Kaliforniens den Namen „Missionarstraube“ erhielt.
Eine Bezeichnung, die wörtlich zu nehmen ist, denn die ersten Weine Kaliforniens wurden ausnahmslos für kirchliche Zwecke und zum täglichen Bedarf in den Missionen gekeltert.
Der Grundstein für die Kommerzialisierung des kalifornischen Weines wurde gegen 1830 gelegt, als der aus Bordeaux stammende Franzose Jean Louis Vignes das reichhaltige Potential Kaliforniens für den Weinbau erkannte und zum ersten Mal europäische Rebsorten importierte und anpflanzte. Seine Weinberge lagen übrigens an jenem Ort, wo sich heute das Zentrum von L.A. befindet.
Mit dem im Jahre 1848 ausbrechenden Goldrausch im Norden des Staates wurde die unaufhaltsame Entwicklung der kalifornischen Weinwirtschaft angekurbelt. Unter den Goldsuchern befanden sich zahlreiche Europäer, die wussten, wie man Wein anbaut. Die, die kein Gold fanden,
versuchten durch den Anbau von Reben an Geld zu kommen.
Die Gründung zahlreicher Weingüter zwischen 1860 und 1880 führte zu einem enormen Aufschwung, der in der Einrichtung des Weinforschungsinstituts der University of California in Berkeley und der damit verbundenen staatlichen Initiative zur Qualitätssteigerung kalifornischer Weine gipfelte.
Die Fertigstellung des transkontinentalen Eisenbahnnetzes im Jahre 1869 stellte schließlich die Weichen für den internationalen Siegeszug kalifornischer Weine. Erstmals wurden Weine in den Osten des Landes geliefert und anschließend per Schiff auch nach Europa.
Zwar wurde die Erfolgsstory der edlen Tropfen durch Reblausplagen und vor allem durch das Einsetzen der Prohibition zu Beginn des 20. Jahrhunderts erst einmal unterbrochen. Doch mit der Gründung vieler neuer Weingüter Anfang der 60er Jahre in Sonoma und im Napa Valley, den heutigen Vorzeigeweingebieten der kalifornischen Weinkultur, setzte sie sich unaufhaltsam fort.
In den 70er Jahren begannen viele Amerikaner Geschmack für einen guten Tropfen zu entwickeln und die ersten kalifornischen Winzer erhielten internationale Preise für ihre sonnengereiften Rot- oder Weißweine. Experimentierfreudige Winzer wie Robert Mondavi, Sohn italienischer Einwanderer, der wie kein anderer die Weinwelt Kaliforniens bewegt hat, trieben seither die Qualitätsentwicklung weiter voran.
Das Weinland Kalifornien schaffte in den letzten 30 Jahren den Aufstieg in die Weltspitze und gilt heute als eines der Top wein-produzierenden Länder. Kalifornische Weine treffen weltweit den Geschmack von Weinliebhabern, -Kennern und -Nichtkennern.
Reisen auf den Spuren des Weins
Grund genug, die Weine einmal selbst zu erforschen- auf einer Reise durch Kalifornien. Und selbst dann fällt die Auswahl der Route nicht gerade leicht.
Jedes der kleineren oder größeren Weinanbaugebiete hat seinen eigenen Charme und für jeden Geschmack etwas zu bieten. Sei es das von der Schickeria bevölkerte Napa Valley, sei es das mit mexikanischem Flair ausgestatteten Sonoma Valley oder das etwas untypische Weinbaugebiet in den Santa Cruz Mountains an der Central Coast.
Bester Ausgangspunkt für eine Reise durch das „Weinparadies Kalifornien“ ist San Francisco. Das hügelige Stadtbild, das ehemalige Flowerpower-Viertel Haight-Ashbury, Fisherman’s Wharf mit seiner Robben-Kolonie, die kleinen Cafés und Restaurants oder das legendäre Alcatraz locken jährlich Millionen in die Metropole am Pazifik.
Von San Francisco aus sind es sowohl nach Süden als auch nach Norden nur wenige Autostunden in die wichtigsten Weinanbaugebiete der Nothern-, Southern- und Central-Coast Kaliforniens.
Nach Norden ins Sonoma und Napa Valley
Die Tour nach Norden beginnt bereits mit einem Highlight, der Passage über die berühmteste Brücke Amerikas, der imposanten Golden Gate Bridge. Rostrot spannt sie sich von einem zum anderen Ufer.
Am Nordufer geht es vor dem aufregenden Panorama der gewaltigen Bucht, an deren Horizont sich die Skyline von San Francisco abzeichnet, hinauf zu den Marin Headlands. Von der Sonnenterasse der Schaumweinkellerei Gloria Ferrer, eine Autostunde später, stimmt der herrliche Ausblick über die Vineyards bei einem prickelnden „Royal Cuvée“ (Schaumwein ist noch die Rarität des kalifornischen Weinbaus) , einem fruchtig eleganten Chardonnay oder einem Pinot Noir auf die Reise durch das zu Füßen liegende Sonoma Valley ein.
Von dort sind es nur wenige Kilometer bis ins Städtchen Sonoma, das vor der Annektierung durch die Vereinigten Staaten 1848 nördlichster Außenposten der mexikanischen Nation war. Noch heute zeugen viele Gebäude rund um den zentralen Plaza von seiner mexikanischen Vergangenheit.
Trotz der vielen Besucher, die an Wochenenden durch den Ort bummeln, hat sich das Städtchen einen eher unamerikanischen Flair bewahrt.
Das Sonoma Valley besticht mit einer Landschaft, die wie eine Kreuzung aus Burgund und Toskana erscheint, paradiesischen Landgasthöfen, stilvollen Restaurants und natürlich einer riesigen Auswahl hervorragender Weine.
Die lassen sich bei einem zünftigen Picknick an den Tischen und Bänken, die viele der fast zweihundert Vinerys für ihre Besucher aufgestellt haben, am besten genießen.
Ein Besuch beim Weingut Buena Vista vor den Toren Sonomas, eines der ältesten in der Region, eröffnet einen Einblick in die traditionsreiche Geschichte des Weinanbaus im Sonoma Valley.
Weiter Richtung Norden im „Tal des Mondes“,so lautet die Übersetzung des mexikanischen Namens locken eine ganze Reihe namhafter Weingüter, wie Kennwood oder Chateau St. Jean , aber auch weniger bekannte Betriebe, wie die Wineries Matanzas Creek oder Adler Fels, mit ihren „Tasting-Rooms“.
Der Besucher hat wieder einmal die Qual der Wahl.
Eine Weinprobe des brombeerigen Cabernet Sauvignons, des eleganten Merlots oder fruchtigen Chardonnays lohnt sich auf jeden Fall. Für Musikliebhaber bietet sich ein Besuch von Olive Hill an , das Weingut von Bruce Cohn, Manager der Doobie Brothers, das inzwischen zu den Spitzenweingütern im Sonoma-Valley gehört.
Beim Thema Unterkunft fällt die Entscheidung nicht leicht. Die Auswahl in der Region reicht vom charmanten Bed & Breakfast Inn bis zum Spitzen-Ressort. Das benachbarte Napa Valley genießt inzwischen Kultstatus.
Hinter den Spitzenweinen aus der Region, in erster Linie ein Cabernet Sauvignon von einem einzigen Weinberg handgelesen und nur für ausgesuchte Stammkunden erhältlich, stehen in der Regel Kaliforniens gefragteste Spitzen- Weinmacher und önologische Berater, wie Tony Soter. Weingüter – mehr als zweihundert insgesamt – wie das des legendären Robert Mondavi (Oakville), haben ihren Sitz im von der Sonne verwöhnten und vom Nebel veredelten Tal der Kultweine.
Neben europäischen Kellereien wie Rothschild, Chandon oder Taittinger, haben sich hier Filmstars und skurrile Persönlichkeiten den Traum vom eigenen Weingut erfüllt und im Napa Valley eingekauft.
Nicht zu versäumen: der Besuch in den Katakomben von Hollywood-Regisseur Francis Ford Coppola, der einen Teil des Erlöses seiner Erfolgsfilme „Apocalypse Now“, „Dracula“, „Der Pate“ in den Erwerb einer 1879 gegründeten Kellerei in Oakville steckte. Der efeuberankte Hauptbau der Niebaum-Coppola Estate Winery ist filmberühmt: aus der amerikanischen TV-Serie „Falcon Crest“.
Eine Weinprobe im beliebten Napa Valley hat zuweilen Volksfestcharakter.
Die altbekannten Weingüter am Highway 29 verfügen über die größten Parkplätze, die von den längsten Autobuskolonnen angesteuert werden. Aber auch das ist typisch für Kalifornien; man sollte es einmal erlebt haben.
Wer den touristischen Massenandrang lieber meidet, dem öffnen zahlreiche weniger namhafte und kleinere Betriebe die Tore für eine Geschmacksprobe der exzellenten und für das Napa Valley typischen Cabernets und Merlots.
Im Wine Discovery Center in St. Supéry erhält man einen ausgezeichneten Überblick über die angebauten Sorten und das Weingebiet.
Das prunkvolle Schloss des Taittinger-Ablegers Domaine Caneros lädt in Napa, der namensgebenden Stadt des Valley, auf ein Glas Champagner ein.
Ein Besuch der Hess Collection Winery, eine Viertelstunde entfernt in einem kleinen Seitental, hat auch dem Liebhaber moderner Kunst etwas zu bieten.
Bei einem Chardonnay oder Cabernet des Schweizers Donald Hess sind auf zwei Etagen Werke zeitgenössischer Künstler aus der Sammlung des Winzers zu bewundern. Die Reise über den Highway 29 über Oakville, Rutherford, St. Helena bis nach Calistoga im äußersten Norden des Tales ist vor allem auch eine kulinarische unter dem Motto „Wine & Dine“.
Eine Vielzahl hervorragender Restaurants ist dem Ruf des besten kalifornischen Tropfens gefolgt. Das elegante Restaurant des Culinary Institute of America, Greystone, in St. Helena bietet zu den Spitzenweinen eine exquisite Auswahl an Speisen der Californian Cuisine
Garantiert frische Produkte:
Auf den fruchtbaren Feldern des Staates wächst eine große Auswahl an Gemüse und Früchten, die Flüsse sind voll delikater Fische und der Pazifik steuert Schalentiere und Seefische bei.
In der Filiale des New Yorker Gourmetladens Dean & De Luca bekommt man Käse, duftendes Ciabatta-Brot oder Oliven, alles für ein schmackhaftes Picknick.
Übernachten kann man preiswert und gemütlich, z.B. im Napa Valley Railway Inn als Schlafstätte dienen alte Bahnwaggons, aber auch im eleganten Country Inn mit Pool und Extras.
In Napa, St. Helena, Rutherford oder Calistoga gibt es Unterkünfte für jeden Geschmack und Geldbeutel.
Mendocino County und Sierra Nevada
Wem die Vorzeigegebiete des kalifornischen Weinbaus eine Nummer zu touristisch sind, kann ausweichen auf weniger ausgetretene Pfade.
Zum Beispiel in das zerklüftete, bergige und stark bewaldete Gebiet von Mendocino County, ca. 150 km nördlich von San Francisco.
In unmittelbarer Nähe zum Sonoma-Valley zählt es ebenfalls zu den wichtigsten Weinbaugebieten der kalifornischen Nordküste. Die Weinhänge der ca. 40 Weinbetriebe erstrecken sich über sonnige Berghänge entlang des Russian und Navarro River und deren Nebenflüsse.
Eine Alternative ist auch das kleine Weingebiet, südlich von Sacramento, das sich an den Foothills der Sierra Nevada erstreckt. Es beheimatet 50 Weingüter, meist Familienbetriebe, die für ihre robusten Zinfandels bekannt sind.
In ihnen schmeckt man die raue Landschaft der Sierra Nevada. Nur wenige Besucher finden den Weg in die Probierstuben, wo mancher Winzer seinen Tropfen noch höchstpersönlich ausschenkt.
Das Besondere: hier wandelt man nicht nur auf den Spuren des Weins, sondern auch auf jenen der Goldsucher von einst. Reste der wildromantischen Zeit erinnern noch heute an die Goldfunde von 1848.
Gemütliche Frühstückspensionen und malerische Hotels laden zum Verweilen ein.
Wer etwas mehr Zeit mitbringt, sollte noch hinauf zum Lake Tahoe fahren, dem größten Bergsee Kaliforniens, der von einer imposanten Gebirgslandschaft umgeben ist.
Weingebiete entlang der Central Coast: Die Santa Cruz Mountains
Das Gebiet der Central Coast erstreckt sich von San Francisco über Monterey bis nach Santa Barbara.
Der Highway No. 1 zwischen San Francisco und Los Angeles schlängelt sich in kühnen Kurven entlang der wind- und wellenzerzausten Steilküste mit Blick auf die donnernde Brandung des Pazifischen Ozeans. Er gilt zu recht als eine der Traumstraßen der Welt.
Wenige Kilometer entfernt im Landesinnern bilden die kleinen Weinregionen der Zentralküste oberhalb von Santa Cruz den Kontrast zu der tosenden Kulisse.
Der erste Abstecher, gleich südlich von San Francisco, führt in ein völlig untypisches Weinbaugebiet: die Santa Cruz Mountains.
Inmitten der Redwoods winden sich schmale Straßen durch eine geheimnisvolle Welt, nur ab und zu trifft man auf ein winziges Dorf und die wenigen Wineries, ca. 20, sind oft schwierig zu finden.
Da Neuanpflanzungen zwischen den geschützten Mammutbäumen – im Big Basin State Park kann man direkt neben den Weinbergen die bis zu 100 m hohen Exemplare bewundern – nicht mehr erlaubt sind, werden die Weine aus den Santa Cruz Mountains zur Rarität.
Der Pinot Noir (für das Gebiet typisch) von David Bruce und die ungewöhnlichen Kreationen des Weingutes Bonny Doon erlangten stellvertretend für die kleine, aber feine Weinregion südlich des berühmten Silicon Valley Kultstatus. Von Santa Cruz geht es auf einem der spektakulärsten Abschnitte des Küstenhighways, vorbei an bizzaren Felsen, einladenden Stränden und Vogelinseln, über Monterey und Carmel in Richtung Big Sur.
Im Hinterland von Monterey gibt es inzwischen riesige Weinfelder. Zwar bringen sie durchaus ordentliche Chardonnays hervor, aber mit den Weinen anderer Regionen und dem attraktiven Küstenabschnitt können sie nicht konkurrieren.
In Monterey sollte man das Bay Aquarium allerdings nicht verpassen, eines der größten und modernsten Aquarien weltweit.
Eine der schönsten Missionskirchen Kaliforniens befindet sich in Carmel. Ein Zwischenstopp bei dem in den üppigen Gärten der Mission San Carlos Borromeo del Rio Carmelo gelegenen Bauwerk (1770 erbaut vom Vater des kalifornischen Weins, Pater Junipero Serra) sollte ebenso wenig fehlen.
Ein Hinweis für Westernfans: Clint Eastwood war hier lange Bürgermeister und besitzt in Carmel ein Restaurant.
Weingebiete entlang der Central Coast: Paso Robles
Auf etwa halbem Wege zwischen San Francisco und Los Angeles liegt wenige Kilometer von der Küste entfernt das Städtchen Paso Robles mit dem gleichnamigen Weingebiet, das zum San Luis Obispo County gehört.
Verglichen mit Napa und Sonoma ist es hier noch ausgesprochen ländlich.
Es ist die Region der schweren Rotweine: Cabernet Sauvignon, Zinfandel und Syrah entwickeln hier eine außerordentlich stämmige Eleganz.
Heutzutage gibt es Dutzende Weingüter in dem Gebiet.
Der deutschstämmige Gary Eberle, Inhaber der Winery Eberle, setzt hier schon seit mehr als 30 Jahren auf den schweren Rotwein und hat die meisten Winzer der Region ausgebildet. Die Big Reds von Tobin James, wahrscheinlich die massivsten Rotweine ganz Kaliforniens, passen am besten zu einem gegrillten Lamm am Lagerfeuer.
Der Charme der Region: in Paso Robles nehmen sich die Winzer noch Zeit, um dem Besucher ihre Begeisterung über den Wein zu vermitteln. Das luxuriöse Arbor Inn auf dem Gelände der Hope Farms Winery bietet sich zur Übernachtung an, Gourmet-Frühstück inklusive.
Weingebiete entlang der Central Coast: Santa Barbara
Das südlichste Weinanbaugebiet der Central Coast liegt in der Umgebung von Santa Barbara, einem noblen Badeort bei Los Angeles, bekannt für seine weitläufigen Strände.
Sehenswert: Die Santa Barbara Mission, eine Perle der Missionsarchitektur aus dem 19. Jahrhundert, die weit in die Bucht ragende hölzerne Landungsbrücke Stearns Wharf mit ihren Restaurants, Galerien, dem Fischmarkt und Sea Center.
Rund um die State Street im alten Stadtkern bietet das Städtchen ein bezauberndes altspanisch-mediterranes Bild. Zum Weingebiet der Region: Die Nähe zur Filmmetropole ist auch auf den Weingütern zu spüren.
Besucher kommen hier her, um den neusten kalifornischen Weintrends nachzuspüren. Die Schickeria bestimmt das Bild.
Eine Lücke im Küstengebirge lässt die Küstennebel des Pazifiks ins Landesinnere zum Santa Ynez und Santa Maria Valley, nördlich von Santa Barbara, eindringen und sorgt dafür, dass einige Chardonnays und Pinot Noirs mit einem fein balancierten Säuregehalt heranreifen.
Der Pinot Noir der Kellerei Sanford gehört zur Elite kalifornischer Weine.
Die Byron Winery im Besitz von Robert Mondavi bringt einen der besten Chardonnays der Region hervor.
Die Weingebiete des Südens
Wer Los Angeles lieber meiden will, bitte schön!
Er verpasst eine Stadt, gigantischer, widersprüchlicher, glamouröser und faszinierender als jede andere des amerikanischen Westens. L.A. hält für den Besucher unzählige Attraktionen bereit, die ein eigenes Kapitel wert wären. Bleiben wir beim Thema „Wein“.
Die Filmmetropole ist auch Bühne für die besten kalifornischen Weine. Dargeboten werden sie zu leichten Gerichten der kalifornischen Küche in zahllosen Spitzenrestaurants, in denen auch mal namhafte Schauspieler ein- und ausgehen. Zum Beispiel in Santa Monica, in Hollywood oder in Beverly Hills. Die „großen“ Weine des Nordens dominieren die Weinkarte auch hier.
Kaum einer weiß, dass das Gebiet zwischen der Stadt der Superlative und San Diego mit einer eigenen Weinwirtschaft aufwarten kann.
Das wichtigste Weinbaugebiet des kalifornischen Südens ist Temecula, eine Autostunde von L.A. entfernt. Es ist ein junges Weingebiet. Die meisten der 15 Weingüter sind in den letzten dreißig oder gar in den letzten zehn Jahren gegründet worden.
Ihre Weine bieten sie getreu dem Motto „der Wein schmeckt am besten, wenn man ihn genießt, wo er wächst“ bevorzugt vor den eigenen Toren an – noch! Man darf gespannt sein, ob es die Weine des Südens auf die Karte der Spitzenrestaurants schaffen. Das milde Klima bietet jedenfalls beste Voraussetzungen dafür.
Beim derzeitigen Run auf die edlen Gewächse sind der Entwicklung der Weinwirtschaft in Kalifornien vorerst keine Grenzen gesetzt. Wen unsere Auswahl an Touren durch die wichtigsten Weinanbaugebiete Kaliforniens nicht auf den Geschmack gebracht hat, dem bieten sich auf den Spuren des kalifornischen Weines zahlreiche Alternativen. Jenseits der ausgetretenen Pfade, in kleinen Seitentälern, gibt es garantiert Neues zu entdecken.