Verlassen und Vergessen — wer einmal auf eigene Faust durch Amerika’s Westen gefahren ist, weiß wovon ich spreche: Ghost Towns, verlassene Motels und Tankstellen, abgestellte, verrostete Autos aus den 60’n und zerfallene Gebäude, die oft nur noch für Graffiti Artisten von Interesse sind.
Obwohl alle diese Zeitzeugen in schlechtem Zustand sind, üben sie eine Faszination auf Reisende und Besucher aus. Man macht Fotos, man hält an und vielleicht denkt man sich, wie es damals wohl einmal war. Warum haben die Menschen die Orte verlassen und warum hat man sich nicht mehr um das, was einem einmal gehörte, gekümmert?
Die Zeiten haben sich geändert
Nur weil einmal etwas funktionierte, heißt das nicht, dass es immer so sein wird. Arbeit, die man früher einmal machte und wo man Geld mit verdiente, gibt es in der Form nicht mehr. Junge Menschen haben keine Zukunft auf dem Land und in Jobs, die schon ihre Großeltern machten. Industriebetriebe und Geschäfte mußten lernen, dass alles mal ein Ende hat. Man geht. Zurück bleibt der Schrott und die Geschichte. Zum Glück gibt es Touristen, die gerne mal ein Photo schießen und denken, dass früher mal alles besser war?
Route 66 in seiner heutigen Form schlägt tatsächlich wieder Profit aus dieser Nostalgiesucht und mit Coffee Shops und Souvenierläden läuft der Laden für einige wieder. Man glorifiziert einfach mal die alte Zeit und stellt Relikte daraus dem Besucher vor. So kann man vielleicht Route 66 aber auch alle anderen verlassenen und vergessenen Orte und Objekte als eine Art Geschichtsmuseum sehen — eines, in dem es keine Beschriftungen gibt und man sich seine eigenen Gedanken machen kann.
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